Verkehr

Dynamische Grüne Welle

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner gibt Startschuss für intelligente Verkehrssteuerung

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat den ersten Baustein einer intelligenten Verkehrssteuerung für die Stadt Heidelberg in Betrieb genommen. Die neue Technik stammt von Siemens und wird den Individualverkehr in Heidelbergs Zentrum deutlich beschleunigen. Neben der nervlichen Entlastung für Verkehrsteilnehmer werden auch Spritverbrauch und Abgasbelastung für Innenstadtbewohner deutlich verringert.

Startschuss für Verkehrsbeschleunigung: OB Dr. Eckart Würzner (2. von rechts)mit Stefan Eckert (rechts) und Jürgen Mück (links, beide Siemens) sowie Axel Rohr vom Amt für Verkehrsmanagement. (Foto: Rothe)
Startschuss für Verkehrsbeschleunigung: OB Dr. Eckart Würzner (2. von rechts)mit Stefan Eckert (rechts) und Jürgen Mück (links, beide Siemens) sowie Axel Rohr vom Amt für Verkehrsmanagement. (Foto: Rothe)

Bei einem Außentermin am Mittwoch, 19. März, nahmen Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und der regionale Leiter der Siemens Verkehrstechnik, Stefan Eckert, die ersten Arbeiten in Augenschein. Seit Beginn dieser Woche nehmen Siemens-Techniker die neue Verkehrssteuerung für die Ampeln rund um den Adenauerplatz in Betrieb. Zum Einsatz kommt ein Software-System namens „Sitraffic Motion“, das den Verkehrsfluss im direkten Stadtzentrum Heidelbergs bestmöglich organisieren wird.

„Ziel ist gemäß unserem Verkehrsentwicklungsplan, den Verkehr umwelt-, stadt- und sozialverträglich durch Heidelberg zu leiten. Diese intelligente Leittechnik hilft, einerseits den Verkehrsfluss im Zentrum zu erhöhen. Zum anderen tragen wir zur Entlastung der Innenstadtbewohner bei, die künftig weniger Staus und Abgasen ausgesetzt sein werden“, kommentierte der Oberbürgermeister.

Damit diese Ziele erreicht werden, geht die Siemens-Technik in vier Schritten vor: Zunächst wurden an relevanten Verkehrsstrecken spezielle Sensoren angebracht. Diese messen sowohl die Anzahl der Fahrzeuge als auch die Fließgeschwindigkeit des Verkehrs. Mit diesen Informationen ist es dann – im zweiten Schritt – möglich, die augenblickliche Verkehrslage zu erfassen und aufzubereiten.

„Im dritten Schritt entwickelt das Programm daraus Signalanweisungen für die Ampeln. Also beispielsweise, wie lange die einzelnen Phasen dauern dürfen, damit der Verkehr möglichst zügig durch die Stadt gleitet. Als vierten und letzten Punkt prüft die Software diese Ampel-Anweisungen alle fünf bis fünfzehn Minuten, ob sie auf Grund geänderter Verkehrssituationen aktualisiert werden sollen. Wenn ja, werden die neuen Steuerbefehle online zu den Ampelschaltungen übertragen“, erläutert Eckert.

Gewinn für die Umwelt

Aktuell durchlaufen die Ampeln am Adenauerplatz, an der Kreuzung Sofienstraße/Friedrich-Ebert-Anlage sowie die Fußgänger-Anlage am Gaisbergtunnel die erste Testphase. Nach erfolgreichem Betrieb sollen dann die Arbeiten an den Ampelanlagen am Fußgänger-Übergang Sofienstraße/Hauptstraße/Plöck, der Kreuzung Sofienstraße/Ne-
ckarstaden, der Fußgängeranlage Rohrbacher Straße/Poststraße und der Kreuzung Bismarckstraße/Bergheimer Straße aufgenommen werden.

Die neue Verkehrssteuerung kommt zum Einsatz, nachdem im Rahmen des letztjährigen Umzuges der Verkehrsrechnerzentrale von der alten Feuerwache in die Gaisbergstraße der Verkehrsrechner auf den neuesten Stand gebracht wurde. Dieser Rechner wird nun in Sachen Hard- und Software ausgebaut und erweitert.

Von einer solchen intelligenten Verkehrssteuerung profitiert auch die Umwelt. So sinkt nach einer Studie der europäischen Kommission aus dem Jahr 2006 der Verbrauch von Fahrzeugen im fließenden Verkehr um bis zu 50 Prozent, auch der Ausstoß von Stickoxiden und Kohlenmonoxid vermindert sich entsprechend.