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Mitsprache für behinderte Menschen

Gemeinderat hat Mitglieder des ersten Heidelberger Beirates von Menschen mit Behinderungen (BMB) berufen

Heidelberg hat einen Behindertenbeirat. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 6. März die elf Mitglieder berufen, die künftig die Interessen von Menschen mit Behinderungen im kommunalpolitischen Geschehen vertreten sollen.

Die Interessen der rund 16.000 schwerbehinderten Menschen in  Heidelberg soll künftig ein Beirat vertreten
Auf dem Weg zu mehr Mitbestimmung: Die Interessen der rund 16.000 schwerbehinderten Menschen in Heidelberg soll künftig ein Beirat vertreten. (Foto: Rothe)

Vorrangiges Ziel ist es, den Dialog zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen zu verbessern. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „In unserer Stadt werden Chancengleichheit und Toleranz groß geschrieben. Der Beirat von Menschen mit Behinderungen soll Garant dafür sein, dass die Interessen von Menschen mit Behinderungen in Heidelberg noch stärker als bisher Gehör und Berücksichtigung finden“.

Bisher gab es für die rund 16.000 schwerbehinderten Menschen, die in Heidelberg leben, keine kontinuierliche und organisierte kommunale Interessenvertretung. Künftig übernehmen Dieter Bischoff, Karin Dülfer, Martina Götz, Eberhard König, Alexandra Raquet, Michaela Schadeck, Susanne Völker, Joachim Weber und Dr. Reinhild Ziegler diese Aufgabe. Sie wurden auf der Nominierungsveranstaltung Mitte Januar von Delegierten der Heidelberger Behindertenorganisationen und -selbsthilfegruppen ausgewählt und jetzt vom Gemeinderat berufen. Insgesamt hatten 49 Frauen und Männer im Alter zwischen 23 und 73 Jahren mit ganz unterschiedlichen Handicaps bis zum Ende der offiziellen Frist im Dezember 2007 ihre Kandidatur für den Beirat angemeldet. Partner der Verwaltung bei der Vorbereitung des neuen Gremiums war das Heidelberger Aktionsbündnis für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.

Der Beirat setzt sich zusammen aus zehn Mitgliedern aus dem Kreis der Menschen mit Behinderungen und zusätzlich einem Mitglied, das von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege bestimmt wird. Ralf Baumgarth vom Paritätischen Wohlfahrtsverband wird diese Aufgabe übernehmen. Die „Amtszeit“ der ehrenamtlich tätigen Beiräte ist an die Wahlperiode des Gemeinderats gekoppelt. Vier öffentliche Sitzungen pro Jahr sind geplant. Jeweils ein Mitglied des Behindertenbeirats soll als beratendes Mitglied im Sozialausschuss, im Jugendhilfe- und im Bauausschuss vertreten sein.

Die konstituierende Sitzung des Beirats von Menschen mit Behinderungen findet am 15. April im Rathaus statt.  (eu)