Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Michael Rochlitz
Kaufmännische Berufsschulen
In der letzten Sitzung des Kulturausschusses am 28.02.2008 ging es unter anderem um den zusätzlichen Raumbedarf der beiden kaufmännischen Berufsschulen Willy-Hellpach- (WHS) und Julius-Springer-Schule (JSS) und die damit verbundenen Laufwege von Schülern und Lehrern, um ihre teils weit entfernten Klassenzimmer zu erreichen. Um den Sachverhalt richtig einschätzen zu können, muss man wissen, dass die WHS wegen des Mehrbedarfs an Räumen außer in ihrem Stammgebäude noch Klassenzimmer in der ehemaligen Hotelfachschule (HOFA) belegt. Gleichzeitig hat die JSS aus dem gleichen Grund außer in ihrem Stammgebäude noch Räume im „Stelzenbau“ und in der ehemaligen HOFA. Die in den beiden Stammhäusern vorhandenen Klassenzimmer und Fachräume reichen bei weitem nicht aus, so dass die Schüler zumindest für den Fachunterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Datenverarbeitung regelmäßig wandern müssen, was viel Zeitverlust mit sich bringt.
Der Mehrbedarf von 21 Räumen resultiert aus der großen Nachfrage junger Menschen nach dem attraktiven Angebot der beruflichen Schulen. Alle beruflichen Schulen und speziell auch die kaufmännischen Schulen machen eine hervorragende Arbeit, werden aber von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Wenn sich nicht ab und zu spektakuläre Dinge wie z.B. die Einführung des neuen Faches „Glück“ an der WHS ereignen würden, würde kaum ein Bürger merken, wie wichtig die beruflichen Schulen sind.
Um die Funktion als Bindeglied zwischen Schule und Beruf erfüllen zu können und auch als Vollzeitschule die Möglichkeit zur Erlangung der „mittleren Reife“ oder des Abiturs bieten zu können, bedarf es eines modernen Schulgebäudes und einer zeitgemäßen Ausstattung der Klassenzimmer und Fachräume. Dies ist aber zumindest im Falle der WHS nicht im notwendigen Maße vorhanden. Obwohl z.B. allein im Gesundheitsbereich über 500 Schüler in 26 Fachklassen unterrichtet werden, verfügt die Schule über keine entsprechenden Fachräume. Wichtige Gebäudeteile wie zum Beispiel die Toiletten (Baujahr 1954) sind in indiskutablem Zustand. Die Flachdächer müssen dringend renoviert werden, weil es ständig rein regnet. Es gibt keinen Aufzug, um behinderte Schüler auch in Klassenräumen in den oberen Stockwerken zu unterrichten. Um die zusätzlich benötigten Räume zu bekommen, könnte man nach Auskunft von Schulleiter Fritz Schubert den Stelzenbau nach Norden erweitern, ohne eine einzige Klasse während der Bauphase auslagern zu müssen. Auch die JSS könnte meiner Ansicht nach durch einen Anbau vergrößert werden. Dadurch würde der Pendelverkehr zwischen den bisherigen Gebäudeteilen drastisch reduziert werden, was ganz sicher auch den Eltern der Pestalozzi Grundschule gefallen dürfte. Eine gütliche Einigung zwischen den beiden Schulen bezüglich der Belegung der Nebengebäude würde auch die SPD-Fraktion sehr begrüßen.
Die SPD-Fraktion wird Sie auch weiterhin über die beruflichen Schulen informieren. Homepage: www.spd-fraktion-heidelberg.de