Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Otto Wickenhäuser

Was ist los in der Stadt?

Otto Wickenhäuser

Manchmal muss ich mich schon fragen, was ist denn los in unserem alten, doch sonst so geruhsamen Städtchen. Viele Themen bringen unsere Bürger in Wallung – da ist der Emmertsgrund, auf dem die GGH ihre Wohnungen verkaufen will, wogegen derzeit Unterschriften gesammelt werden für einen Bürgerentscheid – in Handschuhsheim geht es um die Beethovenstraße mit der geplanten dichteren Bebauung – der Ochsenkopf rüstet auf für eine Klage dagegen, dass auch er einen kleinen Teil der heutigen Verkehrsbelastung mittragen soll – in Neuenheim will man fernerhin nicht mehr die Grilldüfte vom Neckarvorland schnuppern müssen – da kann die Weststadt, die gerade einen guten Kampf geführt hat gegen eine dichtere Bebauung innerhalb ihres Stadtteiles, nicht zurückstehen, wenn man ihr die relativ breite Bahnhofstraße einengen will, die vor allem weithin als Parkplatz dient.

Die alten Gerichtsgebäude und das schon geräumte Finanzamt sollen weichen und einem Neubau für das Amts- und Landgericht mit der Staatsanwaltschaft auf dem alten Platz des Finanzamtes Platz machen. Die sich westlich anschließende Fläche soll dann Geschäfts-, Wohn- und Büroeinheiten in einer gelockerten Bauweise mit Durchgängen zur Kurfürsten-Anlage aufnehmen. Damit Gerichte und Staatsanwaltschaft auf der Fläche des alten Finanzamtes ausreichend Platz finden, soll dort ein relativ kompakter Bau entstehen, der sich in die heutige Bahnhofstraße hinein ausdehnt. Die dort dann erhaltene Straßenbreite der Bahnhofstraße, die im östlichen Teil dieser Straße bereits vorhanden ist, wird die Bahnhofstraße dann durchgehend prägen – eine Straßenbreite, die in Heidelberg manche wichtige Straße besitzt. Bäume sollen auch in der Neuanlage gepflanzt werden. Das Gerichtsgebäude soll relativ hoch werden, aber auch nur eine Höhe erreichen, die in Heidelberg durchaus schon vorhanden ist. Schattenwurf, der von einigen Gegnern dieses Entwurfes in die Diskussion gebracht worden ist, ist bei dieser Planung für die Bahnhofstraße nicht zu befürchten.

Nach den jüngsten Ereignissen mit der Brandstiftung im Amtsgericht ist die Planung und der Baubeginn dringlicher geworden. Wir – die CDU – bitten die Bewohner der Weststadt die Planung und Neubauten zu akzeptieren; gegenüber den alten dunklen Kisten kann die Bahnhofstraße dadurch auch gewinnen.

Ach ja, dass ich es nicht vergesse, in der Hitze einer der Diskussionen über diese Umgestaltung hat ein Redner davon gesprochen, dass das Finanzamt jetzt in der Provinz liegt – dagegen wiederum regt sich Protest in Wieblingen, das sich nicht als Provinz fühlt, sondern als ein lebendiger Stadtteil, der diesem Amt gerne ein Zuhause geboten hat.