Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Ernst Gund

Schülerfriedensbüro (SFB)

Ernst Gund

Zu dieser Frage gab es in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses eine lange Kontroverse und zum Schluss eine Verschiebung der Abstimmung auf die nächste Sitzung. Thema war die Zustimmung zu den jährlichen Mietkosten in Höhe von 10.000 Euro für die Räume im Dachgeschoss der Außenstelle des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums in der Luisenstraße. Man erwartete einen Rechenschaftsbericht über die Arbeit des SFB. Als Vertreter des Kinder- und Jugendamts, das die Räume verwaltet, räumte Uli Nollek ein, dass er nicht wisse, wie groß die Gruppe sei und was sie gerade mache. Die von mir angesprochenen Direktoren der Heidelberger Gymnasien antworteten unisono, dass seit mehreren Jahren keine Schülerfriedensbeauftragten mehr gewählt wurden. Die auf der Homepage des SFB vorgestellten Schülerinnen hätten alle das Abitur gemacht und befinden sich jetzt im Studium.

Was tut sich also in den über 200 qm großen Räumen in der Luisenstraße? Die Stadtverwaltung hatte mehrfach schriftlich um Auskunft gebeten, ohne Antwort. Jetzt hat sie, wie Herr Lampert vom Amt für Schule und Bildung berichtete, ein Einschreiben mit Rückschein an die zuständige Stelle gesandt. Das SFB hat das Recht, seine Räume weiteren Jugendgruppen gelegentlich zur Verfügung zu stellen. Stadtratskollege Krczal hat aber zweimal vergeblich versucht, einen Raum für die Jusos zu mieten. Auch die Falken erfuhren eine Absage. Die Junge Union, die Schüler-Union und die Jungen Liberalen (Julis) würden ebenfalls gerne diese kostenlosen Räume ohne Verzehrzwang mitbenutzen. Dass ausgerechnet das SFB Jugendgruppen mit parteipolitischem Engagement ausschließt, obwohl diese Jugendlichen ebenfalls ehrenamtlich und für den Frieden arbeiten, ist uns unverständlich. Der Direktor des KFG Dr. Alperowitz führte aus, dass seine Schule für die steigenden Aufgaben im Ganztagesbetrieb dringend weitere Räume benötige. Er könne sich eine Zusammenarbeit mit dem SFB und anderen Gruppen im Freizeitbereich des Dachgeschosses gut vorstellen. Der KFG-Hausmeister könnte die Räume mit betreuen, im Sekretariat würde eine Belegungsliste geführt. Diese Lösung wäre auf jeden Fall näher an dem ursprünglichen Beschluss zur Förderung des SFB. Zur Zeit sind anscheinend die Räume zeitweilig von studentischen Gruppen belegt wie: „Weitblick-Studenteninitiative Heidelberg, Allianz für Bildung, Rock Your Life, AIESEC u. a.“ Für diese Gruppen ist aber die Universität mit dem Studentenwerk zuständig. Wir sind auf den Bericht im nächsten Jugendhilfeausschuss gespannt.