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Perspektiven für Heidelbergs Seniorenzentren

Eine wissenschaftliche Studie empfiehlt, die Einrichtungen stadtteilbezogen weiterzuentwickeln

Der Gemeinderat hat grünes Licht für die grundlegende Weiterentwicklung der Seniorenzentren in den Stadtteilen gegeben.

Seniorenzentren, wie hier das Seniorenzentrum Wieblingen, bieten älteren Menschen die Möglichkeit der Freizeitgestaltung, aber auch Hilfe und Beratung an.
Seniorenzentren, wie hier das Seniorenzentrum Wieblingen, bieten älteren Menschen die Möglichkeit der Freizeitgestaltung, aber auch Hilfe und Beratung an. (Foto: Dorn)

Sozialbürgermeister Dr. Joachim Gerner bezeichnete die Entscheidung als „zukunftsfähige Weiterführung des Altenstrukturkonzepts der 80er Jahre“. Maßgeblich für die künftige Entwicklung der Seniorenzentren sind Handlungsempfehlungen einer Studie, die die Fakultät für Sozialwesen der Hochschule Mannheim im Auftrag der Stadt Heidelberg erarbeitet hat. Demnach sollen die Zentren stadtteilbezogen differenziert weiterentwickelt werden.

Einzigartig in Heidelberg seien die Seniorenzentren als einheitliche „Marke“ in den Stadtteilen eingeführt, konstatieren die Wissenschaftler. Deshalb sollten gewachsene Strukturen in Heidelberg erhalten bleiben und zukünftige Entwicklungen daran angesetzt werden. Als wichtig erachtet die Studie

  • die Ergänzung der Seniorenzentren um zivilgesellschaftliche Strukturen unter Einbezug der vorhandenen Netzwerke (Stadtteilvereine, Verbände, Kirchengemeinden),
  • die generationenübergreifende Kommunikationsverbesserung,
  • die Verbesserung der intergenerationellen Netzwerke sowie
  • den Ausbau der Angebote für Hochbetagte.

Auf die Stadtteile bezogen sehen die Wissenschaftler die Handlungsperspektiven sehr unterschiedlich. So soll es in den traditionsreichen Stadtteilen mit ausgeprägter Identität wie beispielsweise Ziegelhausen, Kirchheim oder Handschuhsheim nur maßvolle Veränderungen geben. In den sich wandelnden Stadtteilen wie beispielsweise Bergheim oder neuen Stadtteilen mit einem hohen Anteil junger Familien wie der Bahnstadt ist durchaus eine Entwicklung zu Stadtteil- oder Familienzentren denkbar.

Für Bürgermeister Dr. Joachim Gerner bestätigt die Studie „dass wir in Heidelberg mit den Seniorenzentren hervorragende Strukturen haben, auf die wir aufbauen können. Wir werden Maßnahmen zur Weiterentwicklung nicht nach dem Gießkannenprinzip vornehmen, sondern sehr auf die Besonderheiten in den einzelnen Stadtteilen achten.“

Seniorenzentren

Die Seniorenzentren in fast allen Stadtteilen werden von der Stadt finanziert und von freien Trägern beziehungsweise der Stadt betrieben. Sie bieten Beratung und Hilfen für ältere Menschen, einen Mittagstisch sowie Freizeitgestaltung an. Derzeit gibt es zehn Seniorenzentren in Heidelberg. Ein elftes soll 2013 im Emmertsgrund eröffnet werden (www.heidelberg.de/senioren). eu