Stimmen aus dem Gemeinderat
Fraktionsgemeinschaft Grüne/generation.hd
Kathrin Rabus
Raum für Kultur
Im Herbst letzten Jahres musste das Kosmodrom im ehemaligen Schmitthelm-Areal nach nur sieben Monaten ehrenamtlicher Kulturarbeit seinen Betrieb einstellen, da die Sicherheitsauflagen der Firma Henkel-Teroson einen Veranstaltungsort in direkter Nachbarschaft nicht zuließen. Monatelange Renovierungsarbeiten und sehr viel ehrenamtliches Engagement waren vom Verein Spielraum e. V. zuvor in die Verwirklichung dieses Projekts gesteckt worden. Um dem Verein eine Zukunft zu geben und gleichzeitig Räume für den aus dem Jugendgemeinderat hervorgegangenen Verein für kulturellen Freiraum in Selbstverwaltung, der schon seit Jahren für Räume in Heidelberg kämpft, zu schaffen, erwarb die Stadt die alte Druckerei in der Dischingerstr. 5. In Absprache mit der Stadtverwaltung erarbeiteten die ehemaligen Betreiber des Kosmodroms nicht nur ein Nutzer- sondern auch ein Betreiberkonzept für die Gesamtverwaltung des alten Fabrikgebäudes, das eng mit dem Verein für kulturellen Freiraum und dem Jugendgemeinderat abgestimmt wurde. Nun ist es an der Zeit, einen Grundsatzentscheid inklusive konkretem Zeitplan zu beschließen. Denn je länger der Prozess noch dauert, umso schwerer wird es, die vielen ehrenamtlich engagierten Mitglieder der beiden Vereine bei der Stange zu halten. Schon viel zu oft sind in Heidelberg lebendige Projekte, hinter denen aktive und motivierte Menschen stecken, an hohen Verwaltungshürden gescheitert. Der Oberbürgermeister hat zugesagt, im Kulturausschuss (der am 5. Juli war) diese Grundsatzentscheidung zu treffen und gleichzeitig zu prüfen, ob es möglich sei, schon jetzt Büro- und Lagerräume in der Dischingerstr. 5 freizugeben.
Leider wurde daraus nichts und die entsprechende Vorlage kommt erst nach der Sommerpause. Wenn dann aber schnell entschieden, mit dem Umbau begonnen und der Betrieb aufgenommen werden kann, wäre Heidelberg um eine kulturelle Institution reicher und hätte endlich ein fast schon jahrzehntealtes Versprechen für die Realisierung von Räumen für Jugendliche in Selbstverwaltung eingelöst.
Kathrin Rabus, Bündnis 90/Die Grünen
Haben wir zu viele Kreativräume in Heidelberg?
Nein, mit Sicherheit nicht! Viele Jahre lang kümmerte sich niemand um das Thema Kultur- und Kreativwirtschaft. Es bestand ein großer Nachholbedarf. Durch die Realisierung von Projekten und den Ankauf diverser Räumlichkeiten holen wir jetzt nach, was in der Vergangenheit versäumt wurde. Der Erfolg der Projekte (Nachfrage übersteigt das Angebot) zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der nächste Schritt ist der Start des Projekts „Alte Feuerwache“, für das noch das Betreiber- und Nutzungskonzept vorgelegt werden muss. Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres kann es dann auch dort losgehen.
Derek Cofie-Nunoo