Schule und Bildung
Einheitliche Essensqualität an den Gymnasien
Die Stadt Heidelberg will die Abwicklung des Mittagstischs stufenweise übernehmen
Seit der Einführung des achtjährigen Gymnasiums und der Ausdehnung der Unterrichtszeiten in den Nachmittag hat der Mittagstisch an diesen Schulen an Bedeutung gewonnen.
Um das Angebot und die Qualität auch künftig sicherzustellen und die Wirtschaftlichkeit zu optimieren, soll die Mittagstischversorgung an den vier öffentlichen Heidelberger Gymnasien stufenweise in eine einheitliche Organisation und Abwicklung durch die Stadtverwaltung überführt werden. Einem entsprechenden Beschlussvorschlag stimmte der Kulturausschuss am 5. Juli 2012 einstimmig zu.
Seit 2006 bieten an den Heidelberger Gymnasien Bistros zuverlässig ein warmes Mittagessen an. Der Betrieb wurde bisher in Kooperation zwischen Schulleitung, Elternschaft und Freundeskreis gut organisiert. Das Konzept habe sich grundsätzlich bewährt, bestätigten auch Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die 2011 die Essensversorgung an Heidelbergs öffentlichen Schulen untersucht haben. Dennoch führt die individuelle Lösung an jedem der vier öffentlichen Gymnasien zu Problemen. Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung, betont, dass die Versorgung eines Gymnasiums für einen Anbieter nur wirtschaftlich rentabel sei, wenn er noch weitere Einrichtungen beliefert. Und Bürgermeister Dr. Joachim Gerner ergänzt: „Das Angebot eines warmen Mittagstischs ist eine freiwillige Leistung der Stadt für die Gymnasien. Wir haben aber ein großes Interesse daran, dass die Schüler aller Heidelberger Gymnasien ein dauerhaft qualitätsvolles Mittagessen erhalten – auch dann wenn die bisherige Organisation über die Schulleitungen und die Eltern, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind, künftig nicht mehr möglich sein sollte."
Für die beiden Heidelberger Gymnasien, deren Bistros aktuell ehrenamtlich betrieben werden, halten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung es trotz der bisher guten Arbeit nicht für möglich, die Abwicklung des Mittagstischs auf Dauer aufrechtzuerhalten. Sanierungs- und Erweiterungsbedarf sehen die Berater in den Essensbereichen des Bunsen-, des Kurfürst-Friedrich- und des Hölderlin-Gymnasiums. Die Fachberater empfehlen daher unter anderem, die Verpflegung an den Gymnasien zu professionalisieren. Schrittweise soll beispielsweise eine Verpflegungslösung durch einen Caterer eingeführt werden. Zudem soll es einheitliche, von der Stadt subventionierte, Essenspreise geben. Der Gemeinderat entscheidet darüber am 25. Juli 2012. Über die Kosten soll bei den Haushaltsberatungen im Herbst diskutiert werden. (eu)