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Immer unterwegs

Zählermonteure der Stadtwerke Heidelberg haben jede Menge zu tun

Allein 2011 haben sie rund 3.800 Stromzähler ausgetauscht, 1.400 Gas-, 4.200 Wasser- und 1.000 Fernwärmezähler. Dazu kamen einige Tausend Geräteumbauten von Wechsel- auf Drehstrom, „Zählerumzüge“ aus Wohnungen in den Keller und das Einsetzen von Strom- und Gaszählern in Neuanlagen.

Günter Miksch (links) und Philipp Böhm, vor einer Wand mit vielen Stromzählern
Kennen sich mit Zählern aus: Günter Miksch (li.) und Philipp Böhm, Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik.

„Etwa sieben Zählermonteure sind jeden Tag unterwegs, hauptsächlich für den sogenannten Turnuswechsel“, berichtet Günter Miksch, Gruppenleiter Mess­stellenbetrieb der Stadtwerke Heidelberg. Das heißt, die Zähler werden nach Ablauf ihrer festgelegten Eichgültigkeit ausgetauscht. Das ist bei Stromzählern nach 16 Jahren der Fall, bei Gaszählern nach acht, bei Wasserzählern nach sechs und bei Fernwärmezählern nach fünf Jahren. Die Eichgültigkeit jedes Zählers, quasi sein „Ablaufdatum“, ist im System des Unternehmens hinterlegt und wird automatisch ausgegeben.

Hauptaufgabe Zählertausch
„Beim Zählertausch gehen wir stadtteilweise vor“, erklärt Miksch. „Kunden in einem Stadtteil werden per Postkarte darüber informiert, dass wir innerhalb eines definierten Zeitraumes vorbeikommen. Das können zwei bestimmte Wochen zwischen 7 und 17 Uhr sein. Wer dann nicht zuhause ist, keinen Hausmeister hat oder seinen Schlüssel nicht bei Nachbarn hinterlegen möchte, kann selbstverständlich auch einen genauen Termin mit uns vereinbaren.“

Der eigentliche Zählertausch geht meist sehr schnell: Die Monteure melden sich im Haus und tauschen dann den alten Zähler gegen den neuen. Vorher stellen sie je nachdem kurz das Wasser oder den Strom ab. Ist der Kunde vor Ort, wird er natürlich darüber informiert.

Für die Dokumentation macht der Monteur Fotos vom Ein- und Ausbau und den jeweiligen Zählerständen – alles wird mit Datum und Uhrzeit festgehalten. Fotografiert wird übrigens mit einem Gerät zur mobilen Datenerfassung (MDE), einem elektronischen „Alleskönner“, den die Monteure immer bei sich haben.

Der fast „papierlose“ Monteur
Dieses Gerät, das ein wenig so aussieht wie ein großes Handy aus den 80er-Jahren, ist direkt mit dem Planungs­system im Unternehmen verbunden. So kann jeder Monteur unterwegs seine Termine und alle notwendigen Informationen dazu abrufen: Adresse, Zählernummer und den exakten Standort der Zähler zum Beispiel, doch auch nützliche Hinweise wie: Gibt es einen zuständigen Hausmeister? Oder: Bei wem kann man den Kellerschlüssel abholen?

Außerdem erfassen die Monteure mit dem MDE-Gerät die Zählerstände, scannen den Barcode vom neuen Zähler und machen Notizen – alles wird direkt ins Unternehmenssystem übertragen.

Am Schluss bekommt der Kunde doch noch ein Stück Papier, nämlich eine Karte, entweder persönlich oder an den Zähler gesteckt. Darauf steht, wann der Zähler mit welchen Ständen getauscht wurde. Spätestens beim nächsten Ablesen findet der Kunde die Karte und ist genau informiert.

Zählercheck: Mit Erfahrung und genauer Messung
Als Zählerexperten prüfen Günter Miksch und sein Team auf Nachfrage auch, ob Zähler noch korrekt messen. „Ist jemand davon überzeugt, dass sein Zähler nicht mehr richtig arbeitet, kann er sich für eine Befundprüfung entscheiden. Dann tauschen wir den Zähler vor Ort aus, und der alte Zähler wird in einer staatlich anerkannten Prüfstelle nachgemessen. Liegt der Zähler im zulässigen Verkehrsfehlerbereich, muss der Kunde die Befundprüfung zahlen. Ansonsten übernehmen wir die Kosten.“

Immer wieder geschieht es, sagt Miksch, dass Kunden bei hohen Nachzahlungen erst einmal denken, ihre gestiegenen Verbrauchswerte kämen durch defekte Zähler zustande. Um unnötige Kosten für den Kunden zu vermeiden, werfen er und seine Kollegen vor der eigentlichen Befundprüfung erst mal einen Blick auf den Verbrauch und vergleichen ihn mit bestimmten Anhaltswerten. „Wenn die Werte noch im Rahmen liegen und wir wissen, dass ein qualitativ hochwertiges Zählermodell eingebaut ist, bei dem es nur äußerst selten Probleme gibt, fragen wir die Kunden nach außer­gewöhnlichen Vorkommnissen.“ Nicht selten kommt dann heraus, dass die hohen Verbrauchswerte doch gestimmt haben, zum Beispiel weil jemand im Winter ausnahmsweise eine zusätzliche Elektro-Heizung eingesetzt hatte oder der Boiler kaputt war und deshalb ununterbrochen lief. „So konnte schon der eine oder andere Kunde die Kosten für die Zähler-Befundprüfung sparen.“

Besondere Fähigkeiten gefragt
Für den Zählerwechsel ist zunächst einmal viel fachliches Know-how notwendig, immerhin gibt es eine riesige Menge unterschiedlicher Zählermodelle. Doch die Monteure müssen noch einiges mehr wissen. „Für viele Kunden sind die Monteure Vertreter der Stadtwerke Heidelberg und werden als direkte Ansprechpartner oft nach allen möglichen Themen befragt, sei es, dass irgendwo im Haus Wasser tropft oder die Heizung nicht richtig funktioniert.“ Wenn die Kollegen die Antwort kennen, helfen sie gern. Ansonsten nehmen sie die Fragen mit und geben sie im Unternehmen weiter.

Das ein oder andere Mal ist bei der Arbeit auch besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. „Immerhin unterbrechen wir mit unserer Arbeit den gewohnten Tagesablauf der Kunden. Da ist nicht jeder gleich freundlich.“ Doch auch schwierige Situationen bekommen die Kollegen gut in den Griff. „Und zum Glück haben wir es meistens mit wohlwollenden und verständnisvollen Kunden zu tun. Manchmal gibt es sogar eine Tasse ­Kaffee.“

Wie alt kann ein Zähler werden?
Es gibt Strom- und Gaszähler, die über  die festgeschriebene Eichgültigkeit hinaus in Betrieb sind. Günter Miksch erklärt diese Besonderheit: „Strom- und Gaszähler arbeiten oft über die Eichgültigkeitsfristen hinaus absolut zuverlässig. Deshalb wird jeweils im Januar eines Jahres aus allen zum Auswechseln fälligen Geräten – meist mehrere Tausend – eine Stichprobe von etwa 80 Zählern gezogen und geprüft. Das geschieht nach strengen gesetzlichen Vorgaben und wird genauestens von der Eichdirektion überwacht.“

Arbeiten die Stichproben-Zähler innerhalb der vorgeschriebenen Parameter, wird die Laufzeit aller in diesem Jahr auszutauschenden Zähler um fünf Jahre verlängert. Ist auch nur ein einziger Zähler nicht mehr in Ordnung, werden alle Zähler ausgetauscht.