Kultur und Freizeit

Prinzhorns Buch

Einblick in „Bildnerei der Geisteskranken“

Hans Prinzhorn publizierte 1922 das Buch „Bildnerei der Geisteskranken“, ein Klassiker, der bis heute immer wieder aufgelegt wurde – zum Jubiläumsjahr des Museums Sammlung Prinzhorn ist die 7. Auflage erschienen.

August Klett, Wurmlöcher, 1919.
August Klett, Wurmlöcher, 1919. (Foto: Sammlung Prinzhorn)

Auf Grundlage der von ihm zwischen 1919 und 1921 in Heidelberg zusammengetragenen Sammlung von Anstaltskunst aus ganz Deutschland entwickelt Prinzhorn eine eigene Ausdruckstheorie, veranschaulicht sie mit beispielhaften Werken, stellt zehn „schizophrene Meister“ gesondert vor und diskutiert im Anschluss wichtige Fragen aus dem Grenzgebiet zwischen Psychiatrie und Kunst. Die Publikation hat insbesondere Künstler und Kunstinteressierte im In- und Ausland angesprochen. Ausschlaggebend für den Erfolg war sicherlich die reiche Illustrierung mit 187, zum Teil farbigen Abbildungen. Prinzhorn hat damit das erste Mal umfassend Einblick gegeben in einen Bereich künstlerischer Kreativität, der vorher fast nur in psychiatrischen Fachzeitschriften eine Rolle spielte. Eine Ausstellung, die die Sammlung Prinzhorn in der Voßstraße 2 ab 8. Dezember 2011 zeigt, zeichnet die Werk-Auswahl Prinzhorns für seine Publikation beispielhaft nach und gibt damit Einblick in den Kernbestand der Sammlung.