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Der Anfang ist gemacht

Stadtwerke Heidelberg setzen Spatenstich für Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund

Am Freitag, den 2. Dezember, haben die Stadtwerke Heidelberg den Spatenstich für das Holz-Heizkraftwerk auf ihrem Werksgelände im Pfaffengrund gesetzt. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und die gesamte Geschäftsführung der Stadtwerke Heidelberg – Dr. Rudolf Irmscher von der Holding, Peter Erb von den Stadtwerken Heidelberg Umwelt und zuständig für den Bau der Anlage, Alfred Kappenstein von der Netzgesellschaft und künftiger Anlagenbetreiber, Michael Teigeler von der Vertriebsgesellschaft sowie Michael Jäger von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn – gaben damit das Startzeichen zur Realisierung des Kraftwerks.Insgesamt investieren die Stadtwerke Heidelberg rund 20 Millionen Euro in das Projekt.

Von links nach rechts Michael Teigeler, Peter Erb, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Dr. Rudolf Irmscher, Alfred Kappenstein und Michael Jäger beim Spatenstich
V.l.n.r.: Michael Teigeler, Peter Erb, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Dr. Rudolf Irmscher, Alfred Kappenstein, Michael Jäger.

Dem Spatenstich ging eine intensive Zeit der Planung und Abstimmung voraus. Der Bau basiert auf einem Gemeinderatsbeschluss vom April 2008 und steht im Zusammenhang mit der Bahnstadt: Das Energiekonzept des Passiv­hausstadtteils sieht vor, dass der verbleibende Bedarf an Wärme dort über erneuerbare Energien gedeckt werden soll. Mit dem Holz-Heizkraftwerk ist diese Anforderung erfüllt, denn die Anlage erzeugt so viel Strom und Wärme, wie die geplanten 2.000 Haushalte zuzüglich Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen in der gesamten Bahnstadt voraussichtlich benötigen. Gleichzeitig ist das Holz-Heizkraftwerk ein erster wichtiger Schritt, um den Anteil erneuerbarer Energie an der hocheffizienten Fernwärme in Heidelberg zu erhöhen. Dieses Ziel hat sich die Stadt Heidelberg in ihrer Energiekonzeption 2010 gesetzt.

Großer Schritt in Richtung erneuerbare Energien
„Das Holz-Heizkraftwerk ist ein enormer Sprung für erneuerbare Energien in Heidelberg und ein wichtiger Baustein unseres Klimaschutzkonzepts. Das Kraft­werk kann den gesamten Wärme- und Strombedarf der Bahnstadt decken und macht Heidelbergs neuen Stadtteil zu einem Null-Emissions-Stadtteil“, betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner vor den rund 100 Gästen. Würzner hob die bundesweit herausragende Bedeutung des Kraftwerks hervor: „Die Anlage ist in Deutschland eine der größten dezentralen Kraftwerke auf Basis von Holz und Kraft-Wärme-Kopplung“, stellte er fest. „Das Holz-Heizkraftwerk ist der Auftakt, um unsere Energiekonzeption 2020 umzusetzen“, ergänzte Dr. Rudolf Irmscher. „Wir steigen damit erstmals richtig in die Eigenerzeugung ein, um bis zum Jahr 2017 unser Ziel zu erreichen, nur noch Strom aus erneuerbaren Energien und hocheffizienten Gaskraftwerken zu gewinnen.“ Bisher beschränkte sich die Eigenerzeugung in Heidelberg im Wesentlichen auf Solarstrom. Mit dem neuen Holz-Heizkraftwerk wird die Eigenerzeugung um 24.000 Megawattstunden steigen, denn die Anlage produziert neben einem hohen Wärmeanteil auch Strom. „Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sind deshalb besonders effizient und nutzen die eingesetzte Energie richtig gut aus“, erläutert Peter Erb. Auf der Außenfassade des Kraftwerks wird außerdem eine 1.000 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt integriert, die zusätzlich Strom erzeugt.

Mehr Wärme für Heidelberg aus Eigenerzeugung
Vor allem aber wird das neue Kraftwerk die Eigenerzeugung an Wärme jährlich um rund 80.000 Megawattstunden erhöhen. Damit wird der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien an der Fernwärme in Heidelberg 14 Prozent betragen. Mit dem Holz-Heizkraftwerk erreicht die Stadt Heidelberg das 14- Pro­zent-Ziel, das sich die Bundesregierung für die bundesweite Wärmeversorgung für das Jahr 2020 gesetzt hat, bei der Fernwärme schon im Jahr 2014. Insgesamt wird das Holz-Heizkraftwerk die Klimabilanz der Stadt Heidelberg um rund 30.000 Tonnen CO2 im Jahr verbessern.

Die Bürgerinnen und Bürger wurden im November während einer gut besuchten Infoveranstaltung über den Bau und die lokalen Wirkungen des Kraftwerks informiert. Baustart wird voraussichtlich im Frühling 2012 sein. „Dann können wir von günstigen Wetterbedingungen ausgehen“, erläutert Peter Erb. „Der Bau dauert insgesamt zwölf Monate; dazu kommen drei Monate, bis die Anlage in Betrieb genommen werden kann.“ Die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich im Herbst 2013.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald, begrüßt das Vorhaben der Stadtwerke Heidelberg. Matthias Weyland, Regionalgeschäftsführer beim BUND, erklärte dazu: „Das Kraftwerk ist auch dank dem geplanten hohen Wirkungsgrad ein wichtiger Schritt für die Energiewende in der Region.“