Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Alfred Jakob

Bebauungsplan „Eleonorenhaus“

Alfred Jakob

Entlastung für das Mühltal gegenüber dem gültigen alten Bebauungsplan

Mit dem Entwurfsbeschluss vom 20.4.2011 hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit einen Entscheidungsprozess eingeleitet, der veraltetes, aber gültiges Baurecht aus dem Jahr 1960 den heutigen Anforderungen anpasst. In Teilen der Öffentlichkeit wird der geplante neue Bebauungsplan als „Nachverdichtung“ kritisiert. Das wird der Sachlage, mit der der Gemeinderat sich auseinandersetzen muss, nicht gerecht.

Nach dem bisher gültigen Baurecht könnte die Evangelische Stadtmission als Grundstückseigentümer das Eleonorenhaus abbrechen und in der Mitte des mehr als 7.000 Quadratmeter messenden Grundstücks bei einer Geschossflächenzahl von 0,4 einen einzigen Baukörper mit etwa 3.000 Quadratmeter Nutzfläche erstellen. Nach dem alten Bebauungsplan müsste ein solches Riesengebäude als Kinderheim oder als Altenheim genutzt werden. Nun ist mit dem Luise-Scheppler-Heim im Mühltal bereits eine große Kinder- und Jugendeinrichtung vorhanden und für Pflegeheime besteht in Handschuhsheim neben dem Sankt Michael und dem Philippus aus örtlicher Sicht kein Bedarf. Nur ein Träger, der in diesen Aufgabenfeldern für einen regionalen oder gar bundesweiten Einzugsbereich tätig ist, könnte einen Sinn darin sehen, an dieser Stelle ein Kinder- und Jugendheim oder ein Altenheim zu bauen. Für das Mühltal wäre eine solche Umsetzung des alten Bebauungsplans durch einen auswärtigen Träger eine große Belastung. Das Ziel des laufenden Planverfahrens ist es, diese Belastung durch die Ausweisung einer Wohnbebauung und einer durchgrünten offenen Bauweise zu vermeiden, ohne die Stadtmission zu enteignen, deren soziale Arbeit für Heidelberg und insbesondere für Handschuhsheim von großer Bedeutung ist.

In einem Beteiligungsverfahren zur Erarbeitung einer für möglichst viele im Stadtteil akzeptablen Planung wurde in drei Sitzungen am 24.11.2009, am 02. 02.2010 und am 19.05.2010 eine Planung erarbeitet, deren Ergebnisse in den vorliegen Bebauungsplanentwurf eingegangen sind. Dabei wurde den Hinweisen und Bedenken aus dem Kreis der Gesprächsteilnehmer in großem Umfang entsprochen; das ursprünglich zum Abbruch vorgesehene, eindeutig nicht unter Denkmalschutz stehende Eleonorenhaus wird danach erhalten und Stellplätze sind bis auf einen minimalen Rest in eine von mindestens 60 Zentimeter Erdreich überdeckte und zu begrünende Tiefgarage verbannt. Die vorgesehene Bebauung ist aufgelockert und durchgrünt.

Der auf diese Weise erarbeitete Entwurf wurde in einer Veranstaltung am 27.7.10 in Handschuhsheim öffentlich vorgestellt und diskutiert und konnte von jedermann im Stadtteil vom 15.7. bis 13.8.10 öffentlich eingesehen werden. Auch dies führte noch einmal zu Veränderungen des Entwurfs, um vorgebrachten Hinweisen zu entsprechen. Diesem vom bisherigen Grundstückseigentümer, der Stadtmission, so sorgfältig vorbereiteten Entwurf, der im Ergebnis für die Mühltalstraße wesentlich besser ist als die Verwirklichung des bestehenden alten Baurechts durch den Bau eines großen Heims, hat der Gemeinderat völlig zu Recht mit großer Mehrheit zugestimmt. Auch der Bezirksbeirat hat dies grundsätzlich und ebenfalls mit großer Mehrheit so gesehen, wollte allerdings die Firsthöhe der neuen Gebäude verringern und hatte sich gegen ein Einfamilienhaus östlich des Eleonorenhauses ausgesprochen.

Mit der Entscheidung des Bezirksbeirates bin ich in den Bauausschuss gegangen. Auch wenn die handschuhsheimer Stadträte nicht im „Mühltal“ wohnen, haben sie nach bestem Wissen und Gewissen entschieden. Im Bauausschuss wurde über diese Bebauung mehr als zwei Stunden diskutiert und das Ergebnis wurde vom Gemeinderat mitgetragen. Meine persönliche Meinung ist, gerecht und ehrlich miteinander umzugehen, Gerüchte und Unwahrheiten haben da keinen Platz.