Arbeit & Wirtschaft
„Alles spricht für die Erweiterung“
Der Gemeinderat wird am Donnerstag, 11. März, über die Erweiterung der Stadthalle beraten
Der Gemeinderat berät am 11. März über die Erweiterung der Stadthalle. Diese verfolgt das Ziel, in Heidelberg Kongresse mittlerer Größe mit bis zu 1.200 Teilnehmer/-innen durchführen zu können. Ausführliche Vorberatungen zum Thema hatten zuvor im Bezirksbeirat Altstadt, im Bauausschuss sowie im Haupt- und Finanzausschuss stattgefunden.
Die Verwaltungsvorlage enthält die Empfehlung an den Gemeinderat, den Entwurf des ersten Preisträgers den weiteren Planungen zu Grunde zu legen. Das Preisgericht des Realisierungswettbewerbs mit internationaler Beteiligung „Erweiterung Stadthalle“, hatte im November 2009 den ersten Preis dem Entwurf des Architekten Ludwig Karl vom renommierten Münchner Büro Karl & Probst zuerkannt. „Die Stärke dieser Arbeit liegt in ihrer Klarheit und Verständlichkeit“, so die international besetzte Jury in ihrer Würdigung.
„Mit dem Gemeinderatsbeschluss am 11. März soll endlich eine Entscheidung herbeigeführt werden in einem Diskussions- und Planungsprozess, der nunmehr über zwei Jahrzehnte andauert“, so Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Bereits 1989 hatte ein Gutachten „Defizite im Bereich der Tagungsorganisation“ und „räumliche Probleme bei Veranstaltungen und Kongressen“ attestiert.
Ergänzen, was fehlt
Nach umfassender Prüfung von insgesamt elf Standortenvarianten erfolgten in der Vergangenheit vier Ausschreibungen, zunächst für ein Konferenzzentrum am Hauptbahnhof, die aber alle aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Realisierung führten. Die Ausschreibungsergebnisse hatten zudem gezeigt, dass ein Konferenzzentrum am Hauptbahnhof ohne städtische Betriebskostenzuschüsse nicht machbar gewesen wäre; zudem hätten weiterhin städtische Zuschüsse für Bauunterhaltung und Betrieb der Stadthalle fließen müssen.
Am 18. Dezember 2008 beschloss daher der Gemeinderat mit großer Mehrheit, die Möglichkeiten der Konferenznutzung einer erweiterten Stadthalle zu prüfen und den Realisierungswettbewerb auszuschreiben, über dessen Ergebnis der Gemeinderat am 11. März entscheiden wird.
„Unter funktionalen wie finanziellen Gesichtspunkten gibt es aus heutiger Sicht keine Alternative zur Stadthallenerweiterung: Bei einer Erweiterung werden das vorhandene Bauvolumen und die bestehende Infrastruktur genutzt, es wird nur das ergänzt, was fehlt“, unterstreicht OB Dr. Würzner.
Erweiterung kostengünstiger
An der Stadthalle macht die bereits vorhandene nutzbare Bausubstanz des gesamten Konferenzzentrums etwa 40 Prozent aus, 60 Prozent wären im Rahmen des Neubaus zu ergänzen. Beim Neubau eines eigenständigen Konferenzzentrums wären die Investitionskosten deutlich höher; zudem würde sich der jährliche Zuschussbedarf verdoppeln. „Alles spricht für die Erweiterung der Stadthalle“, betont OB Dr. Würzner. „Der sensible Entwurf des Büros Karl & Probst setzt einen modernen Akzent am Neckarufer, fügt sich aber gleichzeitig harmonisch in die Umgebung ein.“
Das spricht für die Erweiterung
- Die Lage am Fluss mit dem Blick auf den Heiligenberg ist ein Alleinstellungsmerkmal.
- Die Stadthalle liegt zentral in der Altstadt: Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und Sehenswürdigkeiten sind gut erreichbar.
- Derzeitige Probleme, beispielsweise mit dem Besuchs- und Lieferverkehr, können im Zuge des Erweiterungsbaus elegant gelöst werden.
- Heidelberg verliert den Anschluss im Tagungsgeschäft – große Kunden wandern wegen fehlender Kapazitäten ab.
- Ein Tagungsgast gibt im Durchschnitt ohne Übernachtung rund 116 Euro pro Tag aus, mit Übernachtung 245 Euro. Ein Tagestourist lässt 28 Euro in der Stadt.
- Heidelberg Marketing rechnet damit, die Zahl der Kongressbesucher in der Stadthalle durch die Erweiterung von 40.000 auf 100.000 erhöhen zu können.
- Ein Konferenzzentrum am Standort Stadthalle ist ein sinnvoller Baustein für die gesamte Innenstadtentwicklung und das Projekt Stadt an den Fluss.
- Die Kulturschaffenden und der Unternehmerrat begrüßen den Erweiterungsbau.