Stadt & Leute

Jugendbegegnung und Wissenstransfer

Heidelberger Delegation unter Leitung von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner besuchte die ukrainische Partnerstadt Simferopol

Jugendbegegnung, Wirtschaft, Heidelberg-Haus: Auf diesen drei Säulen baute die Reise nach Simferopl auf, an der vom 2. bis 7. Oktober rund 36 Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderates und der Wirtschaft sowie vom Freundeskreis und vom Haus der Jugend teilnahmen.

Herzliche Begrüßung für Dr. Eckart Würzner (Mitte) mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Simferopol, Vladimir Blinow (links), und Albrecht Metter (rechts), Geschäftsführer der Ameria GmbH.
Herzliche Begrüßung für Dr. Eckart Würzner (Mitte) mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Simferopol, Vladimir Blinow (links), und Albrecht Metter (rechts), Geschäftsführer der Ameria GmbH. (Foto: Ameria)

Hintergrund der Reise war die von der deutschen Botschaft in Kiew zusammen mit dem Goethe-Institut initiierte deutsch-ukrainische Kulturwoche. Alle deutschen Städte, die mit Kommunen in der Ukraine Partnerschaften pflegen, waren zur Teilnahme eingeladen. Da traf es sich gut, dass von Heidelberg aus ohnehin ein offizieller Besuch in Simferopol geplant war; der fünfte seit Bestehen der nun 17-jährigen Städtepartnerschaft.

Wie man in Deutschland rappt, breakdanced oder stepptanzt zeigten junge Tänzer/innen unter Leitung von Uschi Szott vom Haus der Jugend. In gemeinsamen Workshops wurden Tanzschritte und Choreografien einstudiert und abends vor Publikum aufgeführt. Im abendlichen Kulturprogramm waren auch Bilder zu sehen, die Roswitha Pape vom „Heidelberger Forum für Kunst“ mit ukrainischen Kindern tags-über gemalt hatte. „Die Begegnung von Jugendlichen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Städtepartnerschaft“, betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, der zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt in die Ukraine gereist war.

Zum weiteren wichtigen Bestandteil der Partnerschaft möchte der Oberbürgermeister die wirtschaftliche Zusammenarbeit insbesondere auf dem Gebiet der Energieeffizienz und -versorgung ausbauen. Dank der Unterstützung durch die Heidelberger Softwarefirma ameria GmbH, die eine Niederlassung in Simferopol betreibt, waren zahlreiche Gespräche mit ukrainischen Wirtschaftsvertretern und der dortigen Industrie- und Handelskammer möglich.

Ausdrücklich bot Oberbürgermeister Dr. Würzner dabei seinen Gesprächspartnern einen Know-how-Transfer an. Begeistert zeigte er sich von der Arbeit seines Kollegen in Simferopol: „Die schwierige Aufbauarbeit von Oberbürgermeister Gennadiy Babenko finde ich beeindruckend, besonders im Bildungsbereich.“ Der Schulausbau sei sehr vielversprechend.

Die Heidelberger Delegation besuchte auch das Heidelberg-Haus, das dank der Unterstützung durch Manfred Lautenschläger im Jahr 2000 in Simferopol eingeweiht werden konnte. Es spielt vor allem als Anlauf- und Kontaktstelle ehemaliger Zwangsarbeiter/innen eine wichtige Rolle. Oberbürgermeister Dr. Würzner dankte der Leiterin des Heidelberg-Hauses, Ljuba Sysko, für ihre Arbeit.

Sein Dank galt auch der Vorsitzenden des Heidelberger Freundeskreises, Magdalena Melter, sowie der ebenfalls mitgereisten Alt-Stadträtin Hannelore Jochum, die die Städtepartnerschaft mit aufgebaut hat. Für ihre Verdienste um die Partnerschaft erhielt die inzwischen 80-Jährige von der Stadt Simferopol einen Orden.

Bemerkenswert an der Städtepartnerschaft mit Simferopol ist die ebenfalls sehr intensive Verbindung zwischen dem Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim und dem Kiewskij Rayon der Krim-Metropole.

Stimmen

  • „Diese Reise hat mir eindringlich gezeigt, wie wichtig die Städtepartnerschaft mit Simferopol ist.“ (Stadträtin Monika Frey-Eger)
  • „Wenn der richtige Funke bei der richtigen Gelegenheit überspringt, dann lebt Städtepartnerschaft. In diesem Fall war Jugendkultur – Musik und Tanz – das Medium. Und Freude! So einfach kann das sein.“ (Stadträtin Susanne Bock)
  • „Der Wunsch nach Know-how-Transfer in Sachen Energieeinsparung wurde deutlich geäußert.“ (Stadtrat Wolfgang Lachenauer)
  • „Der Städtepartnerschaft mit Simferopol kommt gerade angesichts der schwierigen politischen Situation in und um die Ukraine eine besondere Bedeutung zu.“ (Stadträtin Dr. Annette Trabold) (sei)