Verkehr

Im Dienste der Verkehrssicherheit

Der Gemeindevollzugsdienst beim Amt für Verkehrsmanagement – Großeinsatz beim „Heidelberger Herbst“

Im Jahre 1974 wurde der Gemeindevollzugsdienst (GVD) bei der Stadt Heidelberg eingerichtet, um die Polizei bei der Kontrolle des ruhenden Verkehrs zu entlasten.

Der Gemeindevollzugsdienst sorgt dafür, dass auch bei Großveranstaltungen noch eine Gasse für Feuerwehr, Rettungsdienste und Busse bleibt. (Foto: Stadt Heidelberg)
Der Gemeindevollzugsdienst sorgt dafür, dass auch bei Großveranstaltungen noch eine Gasse für Feuerwehr, Rettungsdienste und Busse bleibt. (Foto: Stadt Heidelberg)

„Anlass waren die immer größer werdenden Probleme beim Parken, vor allem in der Altstadt“, berichtet Anke Wäsch, Leiterin der Verkehrsüberwachung. Im Jahre 1990 bekamen die „Blaumänner“ erstmals weibliche Verstärkung. Seit November 2007 ist der GVD, bestehend aus 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Sachgebiet Verkehrsüberwachung beim neu gegründeten Amt für Verkehrsmanagement zugeordnet.

Gemeindliche Vollzugsbedienstete haben die Stellung von Polizeibeamten. Sie dürfen Verwarnungen aussprechen sowie Ordnungswidrigkeiten anzeigen. Im Jahre 1997 wurden Routineaufgaben der Polizei auf die Kommunen übertragen. Innerörtliche Geschwindigkeitskontrollen und Kontrollen des ruhenden Verkehrs werden nun fast ausschließlich vom GVD durchgeführt. Durch das Gesetz zur Reform der Verwaltungsstruktur wurde die Geschwindigkeitsüberwachung ganz den Kommunen übertragen.

Bei der Überwachung des fließenden Verkehrs geht es um die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen und damit um die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die Priorität liegt hier vor allem im Bereich von Unfall- und Gefahrenstellen.

Bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs geht es neben der Überwachung der Park- und Haltevorschriften vor allem darum, dass Rettungswege für die Feuerwehr, Polizei und den Rettungsdienst befahrbar bleiben, dass die Müllabfuhr die Zufahrtswege ungehindert befahren kann und dass Schwerbehinderten oder Bewohnern vorbehaltene Parkflächen nicht von Unberechtigten zugeparkt werden. Besonderes Augenmerk wird ferner auf die Einhaltung der Parkvorschriften in verkehrsberuhigten Bereichen, in Fußgängerbereichen und im Umfeld von Kindergärten und Schulen gelegt.

Zu Beginn eines jeden Schuljahres werden im Rahmen der Aktion „Sicherer Schulweg“ die Schulwege durch eine intensive Überwachung sicherer gemacht und Schulanfängern Tipps für das richtige Verhalten auf dem Schulweg vermittelt. Gemeinsam mit der Polizei und der Berufsfeuerwehr führt der GVD Schwerpunktaktionen durch, um das Zuparken von Feuerwehrzufahrten und Rettungswegen zu verhindern. Die Mitarbeiter des GVD werden auch im Rahmen von Großveranstaltungen wie dem Heidelberger Herbst eingesetzt, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten.

Die Vollzugsbediensteten sind auf ihren Streifengängen darüber hinaus Ansprechpartner in vielen Fragen, die über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus reichen. So geben sie Bürgern und Gästen der Stadt Auskünfte und touristische Tipps.

„Die oft konfliktträchtige Tätigkeit der städtischen Vollzugsbediensteten trifft nicht immer auf Verständnis bei allen Verkehrsteilnehmern“, so Anke Wäsch. „So sind die Mitarbeiter/innen leider immer wieder verbalen Feindseligkeiten und sogar körperlichen Angriffen ausgesetzt.“

„Aber nur durch eine konsequente Überwachung und Sanktionierung durch den Gemeindevollzugsdienst kann gewährleistet werden, dass Regeln und Vorschriften eingehalten werden“, betont Anke Wäsch. „Der GVD leistet daher einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und will das Gefühl der Verantwortlichkeit für das eigene Handeln unter den Verkehrsteilnehmern erhöhen.“