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Heidelberger Stadtwerke spenden 3000 Euro an die Heidelberger Tafel

Studenten, Hausfrauen, Rentner, Arbeitslose und Berufstätige arbeiten miteinander – verbunden durch die Tafelidee

sieben gute Seelen bei der Übergabe der Spende an einem Wagen der Heidelberger Tafel
von links nach rechts: Peter Erb (Abteilungsleiter Energiehandel der Heidelberger Stadtwerke), Barbara Zeller (Schatzmeisterin Heidelberger Tafel), Heike Kuntz (Vorstand Energiewirtschaft und Handel der Heidelberger Stadtwerke), Bertram Nisseler (1. Vorsitzender der Heidelberger Tafel), Andreas Schettler (Mitglied Heidelberger Tafel), Ingrid Gerstner (2. Vorsitzende Heidelberger Tafel), Matthias Meder (Sozialarbeiter SKM-Katholischer Verein für soziale Dienste in Heidelberg e.V.)

Die Weihnachtsspende 2006 der Abteilung Energiehandel der Heidelberger Stadtwerke ging in diesem Jahr an den Verein heidelberger tafel e.V. Heike Kuntz, Vorstand Energiewirtschaft/Handel der Stadtwerke und Peter Erb, Abteilungsleiter Energiehandel, überreichten den Scheck Bertram Nisseler, dem ersten Vorsitzenden der Heidelberger Tafel. Die Idee, die hinter der Tafelbewegung steckt, ist es, produzierte Lebensmittel-Überschüsse den Menschen zukommen zu lassen, die unter schwierigen Bedingungen leben. Die Alternative wäre, täglich große Mengen an Lebensmitteln wegzuwerfen.

Die Heidelberger Tafel erhält regelmäßig Spenden von einem festen Stamm von Betrieben aus der Lebensmittelbranche, dazu kommen kurzfristige, unregelmäßige Lieferungen von Spendern, deren Ware kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums steht. Dies ist keinesfalls verdorbene Ware, sondern Produkte, die dann nicht mehr verkauft werden dürfen, erfahrungsgemäß aber durchaus noch haltbar sind.

Die Tafel gibt die eingesammelten Lebensmittel unentgeltlich an karitative Einrichtungen in Heidelberg und Umgebung weiter. Sie versorgt zum jetzigen Zeitpunkt täglich rund 150 Menschen mit Lebensmitteln, was einem monatlichen Umschlag von etwa 800 kg Lebensmittel entspricht. Empfänger sind beispielsweise die Wohnungslosenhilfe im Karl-Klotz-Haus (SKM – Katholischer Verein für Soziale Dienste in Heidelberg e.V.), die Lernhilfe (Heilpädagogische Hort der Caritas im Mörelgewann), der Bezirksverein für entlassene Strafgefangene, „Obdach e. V.“ – Betreute Wohngruppen für allein stehende Menschen, die Diakonische Hausgemeinschaft, das Luise-Scheppler-Heim, das St.-Paulus-Kinderheim, das Schifferkinderheim, Mannheim, die Notunterkunft Wieblinger Weg (Fachstelle für Wohnungsnotfälle der Stadt Heidelberg) oder der Diakonieladen „Brot und Salz“.

Schon seit 1993 gibt es die Tafel
Die erste Tafel Deutschlands wurde 1993 in Berlin durch eine Frauengruppe gegründet. Im Juli 1995 erfolgte die Gründung der heidelberger tafel e.V., die im Oktober 1995 ihren Betrieb aufnahm. Sie ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit zwei Vorsitzenden sowie einem Schatzmeister. Mitte 2006 gab es über 600 Tafeln mit mehr als 1.200 Ausgabestellen bundesweit. Über 20.000 Ehrenamtliche verteilen rund 100.000 Tonnen Lebensmittel jährlich. In Einsatz kommen dabei über 750 Tafelfahrzeuge und 1.400 Privat-PKW. So werden täglich rund 500.000 bedürftige Personen versorgt – ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche. (Zusammensetzung: 11% Obdachlose, 41% Sozialhilfe beziehungsweise ALG II Empfänger, 48% andere, zum Beispiel Rentner, Migranten, Alleinerziehende und so weiter).

Die Altersstruktur der rund 30 Vereinsmitglieder und Mitarbeiter der Heidelberger Tafel reicht von 20 bis über 70 Jahre. Es arbeiten ehrenamtlich Studenten, Hausfrauen, Rentner, Arbeitslose und Berufstätige miteinander, verbunden durch die Tafelidee. Regelmäßige Treffen und Mitgliederversammlungen dienen der Optimierung und Umsetzung von Vereinsaufgaben und zum Austausch untereinander.

Verein finanziert sich aus Spenden
Der Verein erhält keine staatlichen Zuschüsse und finanziert sich daher ausschließlich aus Spenden, was eine unabhängige und freie Arbeit, auch im politischen Sinne bedeutet.

Die Spende an die Heidelberger Tafel wurde dort übergeben, wo sie den Menschen auch direkt zu Gute kommt: Im Karl-Klotz-Haus (SKM – Katholischer Verein für Soziale Dienste in Heidelberg e.V.). Das SKM bietet wohnungslosen Menschen in Heidelberg ein umfassendes Hilfsangebot: Die Tagesstätte ist eine Rückzugsmöglichkeit von der Straße, sie bietet Gesprächsmöglichkeiten mit anderen Besuchern, Ehren- und Hauptamtlichen, medizinische Hilfen, Mittagessen/Kochmöglichkeit, Duschen/Wäschewaschen, eine Kleiderkammer und eine Tierärztliche Sprechstunde. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Frauen sowie eine Fachberatungsstelle im Haus, die wohnungslose Menschen unter anderem bei der Sicherung des Lebensunterhaltes und bei der Wohnraumsuche unterstützt oder sich für sie um Verwaltung und Auszahlung des ALG II kümmert.

Bertram Nisseler blickt nicht sehr optimistisch in die Zukunft: „Die Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen sowie die Anzahl der Bedürftigen allgemein durch die Hartz IV-Reform wird sicherlich tendenziell zunehmen“ so Nisseler. Deshalb sind Vereine wie die Heidelberger Tafel auch verstärkt auf Spenden und Unterstützung angewiesen. Menschen, die sich engagieren möchten sind ebenfalls stets willkommen. Man trifft sich am ersten und dritten Dienstag im Monat, um 20:00 Uhr, im Selbsthilfe- und Projektbüro in der Alten Eppelheimer Straße 38, im Hof links, Raum 3:

heidelberger tafel e.V.
c/o Heidelberger Selbsthilfe- und Projektebüro
Alte Eppelheimer Straße 38
69115 Heidelberg

Email: heidelberger_tafel@hotmail.com
Telefon: 06221 166579
Telefax: 06221 161331
Internet: www.tafel.de/heidelberger_tafel

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