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stadtblatt  / 27. Mai 2020 5 CORONAVIRUS Spenden für Künstler „Frühlings“-Stiftung unterstützt Musiker Nach der Absage des Heidelber- ger Frühling 2020 infolge der Co- rona-Pandemie hatte die Stiftung „Heidelberger Frühling“ eingeladen, unter dem Stichwort „Zukunfts- musik“ für die diesjährigen Festi- valkünstlerinnen und -künstler zu spenden, die durch Konzertabsagen in eine finanzielle Notlage geraten. Der langjährige Freund und Partner des klassischen Musikfestivals Igor Levit unterstützte das Vorhaben mit zwei Livestream-Konzerten für das Onlineprogramm des „Frühling“ #DigitalUnterwegs. Inzwischen sind auf dem Spenden- konto der Stiftung rund 95.000 Euro eingegangen, die nun zügig und un- bürokratisch ausgeschüttet werden. Weitere Informationen unter www.heidelberger-fruehling.de Corona-Prophylaxe-Station im Rathaus Im Foyer des Rathauses steht seit Kurzem ein „Corona Protection Point“, eine Corona-Prophylaxe-Station der Heidelberger Firma „Ameria AG“. Albrecht Metter, Vorstandsvorsitzender von Ameria (M.), stellte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner den Bildschirm mit virtueller Moderation und Desinfektionsmittelspender vor. Eine virtuelle Ärztin erklärt interaktiv, wie man Hände richtig desinfiziert, macht es vor und fordert zum Mitmachen auf. Der Bildschirm lässt sich durch einfache Gesten steuern. ( Foto Stadt HD) Corona-Krise führt zu erheblichen Verlusten Weniger Steuereinnah- men bei höheren Aus- gaben – 109 Millionen Euro Verlust D ie Corona-Krise belastet den Haushalt der Stadt Heidelberg erheblich. Die Verwaltung erwartet 2020 starke Einnahmerückgänge bei steigenden Ausgaben. Der vor- aussichtliche Verlust gegenüber der ursprünglichen Planung beträgt 109 Millionen Euro. Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt reichen bei Weitem nicht aus, um diesen zu decken: Die Stadtver- waltung setzt bereits ein Sofort- paket an Sparmaßnahmen um (7,6 Millionen Euro). Zudem sollen alle verfügbaren liquiden Mittel einge- setzt und die maximal möglichen Kredite (50,8 Millionen Euro) auf- genommen werden. Dennoch bleibt für 2020 ein Finanzierungsbedarf in Höhe von voraussichtlich 35,9 Mil- lionen Euro. „Wir wollen noch vor der Sommer- pause gemeinsam mit dem Gemein- derat besprechen, welche Projekte wir fortsetzen können und welche geschoben oder auch gestrichen werden müssen. Klar ist aber auch: Wir benötigen in dieser Ausnahme- situation massive finanzielle Unter- stützung von Bund und Land“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. „Wir werden den Gürtel deutlich enger schnallen und gemeinsam mit dem Gemeinderat bei vie- len Projekten und Leistungen der Stadtverwaltung Abstriche machen müssen“, sagt Finanzbürgermeister Hans-Jürgen Heiß. Die Haushalts- prognose für 2020 wird am 27. Mai im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt. Im Ergebnishaushalt der Stadt kommt es zu massiven Einnahme- ausfällen bei steigenden Kosten: Laufende Verwaltungstätigkeit: Hier wird ein Minus von 117 Millio- nen Euro erwartet.Eswird nur leicht durch ein Plus von 8 Millionen Euro im Finanzhaushalt abgefedert. Al- lein bei der Einkommen- und der Umsatzsteuer sowie beim kommu- nalen Finanzausgleich beträgt das Minus rund 40 Millionen Euro. Gewerbe- und Vergnügungssteuer: Auchhier sind deutliche Einbußen zu erwarten. Hinzu kommen geringere Gebühren und Benutzungsentgelte sowie Betreuungsentgelte in städti- schen Kitas und der Tagespflege. Von der Pandemie geschädigten Mietern städtischer Gebäude will die Stadt für sechs Monate die Miete erlassen. Mehrkosten durch Corona-Krise: Sie entstehen durch den Kauf von Schutzmaterial und den Betrieb des Testzentrums. Die Stadt entlastet Familien, deren Kinder nicht in Ki- tas betreut werden konnten. Zudem muss die Stadtmit rund 9,2Millionen Euro Verluste der rnv ausgleichen. Maßnahmen für Einsparungen ›› Eine Haushaltssperre bringt rund 7,6 Millionen Euro Einsparungen. ›› Verpflichtungen für neue Projekte dürfen nicht eingegangen werden. ›› Es besteht ein Einstellungsstopp (begründete Ausnahmen möglich). ›› Budgetüberträge der Fachämter von 2019 und 2020 bleiben gesperrt. ›› Projekte in Planung werden zu- nächst „zurückgestellt“. Ein Nachtragshaushalt 2020 soll nach der Sommerpause in den Ge- meinderat eingebracht werden. Die Stadt will dannweitere Vorschläge zu strukturellenAnpassungen,Verände- rungen bei Standards und demAbbau von Leistungen bis hin zu personal- wirtschaftlichen Maßnahmen vorle- gen. chb Stadtbücherei offen Eingeschränkte Besucherzahlen Die Stadtbücherei hat für die Inhaber eines Büchereiausweises wieder wie gewohnt geöffnet: dienstags bis frei- tags von 10 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr. Eine reduzierte Anzahl von Lese- und Arbeitsplätzen steht zur Verfügung.Die Stadtbücherei bit- tet, mit Rücksicht auf die geltende Beschränkung der Besucherzahlen, umkurzeAufenthalte in denAusleih- räumen.Das gilt auch für die Kinder- bücherei, in der Spielen und Lernen unter Corona-Bedingungen nicht möglich sind. Es sind Schutzmasken zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten. Die Rückgabeautoma- ten sind nur während der Öffnungs- zeiten der Ausleihe in Betrieb. Auch das Literaturcafé hat wieder geöffnet. www.stadtbuecherei. heidelberg.de Leere Straßen, geschlossene Geschäfte, null Umsatz: Unter anderem bei der Gewerbe- steuer erwartet die Stadt deutliche Einbußen. ( Foto Rothe)

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