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Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg 27. Mai 2020 / Ausgabe 20 / 28. Jahrgang D ie Corona-Krise führt zu erheb- lichen Belastungen des Haus- haltes der Stadt Heidelberg. Diese kann die Stadt nicht aus eigener Kraft finanzieren. Die Stadt fordert deshalb Hilfen von Bund und Land. Erhebliche Einnahmerückgänge und zugleich steigende Ausgaben führen zu einem voraussichtlichen Verlust gegenüber der ursprüng- lichen Planung von 109 Millionen Euro – das ist etwa ein Sechstel des Haushalts. OB fordert Anreize für nachhaltige Projekte Die Stadtverwaltung setzt bereits ein Sofortpaket an Sparmaßnah- men um. Es umfasst 7,6 Millionen Euro. Zudem sollen alle verfügbaren liquiden Mittel aus dem Kassenbe- stand eingesetzt und die maximal möglichen Kassenkredite und Kre- dite (50,8 Millionen Euro) aufge- nommen werden. Dennoch bleibt für 2020 ein Finanzierungsbedarf von voraussichtlich 35,9 Millionen Euro. Um die notwendigen Kredi- te aufnehmen zu können, muss die Stadt einen Nachtragshaushalt 2020 aufstellen. „Die Corona-Krise ist äußerst kri- tisch für unseren städtischen Haus- halt“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Wü r z n e r . Nochvor der S o mm e r - pause wol- len OB Würzner und Finanzbürger- meister Hans-Jürgen Heiß mit dem Gemeinderat besprechen, welche Projekte künftig angegangen und welche geschoben oder auch gestri- chen werden müssen. Würzner for- dert finanzielle Unterstützung für die Kommunen: „Wir brauchen kon- junkturelle Anreize, vor allem für nachhaltige Konzepte.“ Notbetreuung für Viertklässler Die Grundschulen bieten derzeit nach Landesvorgabe in der Regel nur zehn Schulstunden pro Woche für Viertklässler an. Für viele Eltern stellt das ein großes Problem dar. Die Stadt unterstützt seit Montag Grundschulen dabei, nach Unter- richtsende eine sogenannte Notbe- treuung anzubieten. Diese dürfen nach Vorgabe des Landes jedoch nur bestimmte Elterngruppen wahrneh- men. Deshalb hat Heidelberg der Stutt- garter Kultusministerin angeboten, Personal zur Verfügung zu stellen, damit die Schulen ihren Unterricht ausweiten. Dann wäre eine Betreu- ung aller Viertklässler bis zum nor- malen Schulende sichergestellt. Weitere Sportanlagen öffnen Seit dieser Woche ist die „alla hopp!“-Anlage wieder unter Aufla- gen geöffnet. Ab 2. Juni dürfen alle öffentlichen und privaten Sport- anlagen und Sportstätten wieder zu Trainings- und Übungszwecken genutzt werden, wenn sie entspre- chende Hygiene-Vorgaben einhal- ten.Damit ist auch Sport inweiteren geschlossenen Räumen wie Fitness- studios, Tanzschulen, Yogastudios und Ähnlichemwieder möglich. Seniorenzentren starten mit Mittagstisch Gerade ältere Menschen haben unter den Beschränkungen der Corona-Kri- se gelitten. Mit Mittagstisch und Kleinstgruppenangeboten öffnen die Seniorenzentren in den Stadtteilen und ermöglichen somit wieder ein Miteinander – wenn auch unter Auf- lagen. Die Möglichkeit,das Mittages- sen abzuholen,besteht weiter. Stadtbücherei und Musikschule erweitern Betrieb Die Stadtbücherei hat seit 26.Mai für die Inhaber eines Büchereiauswei- ses wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Die Musik- und Singschule unterrichtet nun auch wieder Bläser und Sänger. Neustart bei Freizeit und Tourismus Ab 29. Mai öffnen Hotels und Cam- pingplätze unter Auflagen. Die städ- tische Wirtschaftsförderung und Heidelberg Marketing werden an Hotels kostenlos ein Starterpaket Schutzmaterialien ausgeben. Auch Freizeitanlagen wie das Märchen- paradies öffnen ab 29.Mai.DieWeiße Flotte fährt seit 21. Mai. Städtische Bäder bleiben weiter geschlossen. Zahl der Infizierten Weiterhin gibt es zurzeit nur sehr wenige Neuinfektionen in Heidel- berg. Sie liegen bei 0 bis 1 pro Tag.Ak- tuell infiziert sind acht Personen. red Weitere Infos auf den Seiten 4 und 5 Corona-Krise belastet Haushalt erheblich Stadt rechnet mit 109 Millionen Euro Verlust Stadtblatt-Pause Die nächste Ausgabe erscheint nach den Ferien am 17. Juni Sicherheitspartnerschaft Im Jahr 2019 gingen Straftaten deutlich zurück S. 8  › Ultraschnelles Internet Stadtwerke bieten Anbindung mit Glasfaser-Leitungen S. 7  › Die Corona-Krise hat zu hohen Verlusten im städtischen Haushalt geführt. Verwaltung und Gemeinderat wollen noch vor der Sommerpause besprechen, wo künftig gespart werden muss. ( Foto Shutterstock)

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