stadtblatt zum Blättern

stadtblatt  / 5. Februar 2020 5 FEUERWEHR „Die Feuerwehr ist im gesamten Bereich der Gefahrenabwehr gefragt“ Der Leiter der Feuer- wehr Heiko Holler zu neuen Aufgaben und Herausforderungen Heiko Holler, Leiter der Berufsfeuerwehr Sie sind seit 18. Oktober 2019 Leiter der Feuerwehr Heidelberg. Ein kurzer Rück- blick auf das vergangene Jahr? Heiko Holler  Das Jahr 2019 war ein besonderes Jahr für die Feuerwehr Heidelberg. Erinnern möchte ich bei- spielsweise an den Gefahrstoffaus- tritt im Wieblinger Industriegebiet mit einer weithin sichtbaren Pro- duktwolke oder die Verunsicherung der Bevölkerung durch bläulich gefärbtes Trinkwasser und unbe- kannte Pulver im öffentlichen Raum. All diese Einsätze zeigen: Das Aufga- benspektrum lässt sich nicht mehr auf Standardbrand- und Hilfeleis- tungseinsätze reduzieren. Die Feuer- wehr ist mittlerweile im gesamten Bereich der Gefahrenabwehr gefragt: wegen ihrer organisatorischenFähig- keiten und ihrer Fachkenntnisse. Ist die Heidelberger Feuerwehr für die Zukunft gut gerüstet? Holler  Wie die Beschreibung der Einsätze zeigt, sieht sich die Feuerwehr mit immer komplexe- ren Einsatzlagen konfrontiert. Die Einsatzzahlen nehmen zu. Die Stadt- entwicklung der kommenden Jahre, die Zunahme der Bevölkerungs- und Verkehrsdichte sowie der Anzahl an Gewerbeobjekten beeinflussen das Einsatzspektrum der Feuerwehr sig- nifikant.Die Stadt Heidelberg ist sich dieser Entwicklung bewusst. Sie hat im Rahmen des internen Qualitäts- managements 2019 mit der Entwick- lung einer Brandschutzbedarfspla- nung begonnen. Wie darf man sich das vorstellen? Holler  Mit Hilfe einer externen, wissenschaftlichen Begleitung wird die Feuerwehr Heidelberg analy- siert: Wie ist sie hinsichtlich der technischen Ausstattung, der Ein- bindung des Ehrenamtes und der Personalstruktur aufzustellen, um weiterhin allen Qualitätsansprü- chen gerecht zu werden? Mit ersten Ergebnissen der Untersuchungen ist voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres zu rechnen. Sie sind Fachmann für vorbeugenden Brandschutz.Worauf sollten Bürgerinnen und Bürger besonders achten? Holler  Letzten Endes lassen sich die Aufgaben des Bürgers auf zwei wichtige Maßnahmen reduzieren. Sorgen Sie für eine Brandfrüherken- nung durch korrekt installierte und gewartete Rauchwarnmelder und verhindern Sie eine Ausbreitung von Rauch und Feuer durch das Schließen von Brandschutztüren zumTreppen- raum oder Keller. Das verhindert zwar keine Brände, aber reduziert stark den Schaden für Mensch, Tier und Sachwerte. neu Am 14. August 2019 brannte die Freizeitanlage Heidelbeach beim Tiergartenbad. Ursache war wohl ein technischer Defekt in der Stromversorgung. ( Foto Feuerwehr) Nachwuchs für die Brandbekämpfung Alle Freiwilligen Wehren haben eine Jugendabteilung I n allen acht Abteilungen der Frei- willigenFeuerwehrHeidelberg gibt es eine Jugendgruppe, teilweise auch eine Kindergruppe. Zusammen bil- den sie die Jugendfeuerwehr Heidel- berg.Rund 250 Jungen und Mädchen sind es derzeit. Wie die „großen“ Löschexperten hatten sie kürzlich ihre Jahreshauptversammlung. Jede Gruppe trifft sich einmal in der Woche zu Ausbildung, Spiel, Sport oder gemeinsamen Unternehmun- gen. Regelmäßig wird geübt: Aufbau der Wasserversorgung, Stellen von Leitern,Halten des Löschrohres.Alle Jugendabteilungen kommen jähr- lich zu Sportturnieren oder der Hal- loweenparty zusammen. Alle zwei Jahre findet ein Zeltlager statt. Geleitet wird die Jugendfeuerwehr von Michael Morano und Stellver- treter Johannes Hoffmann. Beide freuen sich über neue Mitglieder. red Weitere Infos: michael.morano@jugendfeuer wehr-heidelberg.de johannes.hoffmann@jugendfeuer wehr-heidelberg.de www.facebook.com/jfwhd/ Einmal im Jahr treffen sich die Jugendfeuerwehren zur Großübung. ( Foto Feuerwehr) ›› Bei der Berufsfeuerwehr Heidelberg sind zurzeit 116 Personen im Einsatz, davon zwei Frauen. ›› Die Freiwilligen Feuerweh- ren haben in acht Abteilun- gen 335 Angehörige. 59 da- von sind Frauen. ›› Zur Jugendfeuerwehr gehö- ren 123 Jungs und 56 Mäd- chen, zur Kinderfeuerwehr 20 Mädchen und 50 Jungs. Auf ihrenWebseiten infor- mieren Berufsfeuerwehr, Freiwillige Wehren und die Jugendabteilungen über ihre Aufgaben. Zudem gibt es dort jede Menge Brandschutz- tipps für die Heidelbergerin- nen und Heidelberger. www.feuerwehr. heidelberg.de Retter bei Feuer und anderen Gefahren

RkJQdWJsaXNoZXIy NDI3NTI1