Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Ernst Gund

Gedanken zur Schulentwicklung

Ernst Gund

Steigen oder sinken die Schülerzahlen in Heidelberg? Die Stadt gibt dazu widersprüchliche Auskünfte. In der Schrift „Demographischer Wandel in Heidelberg“ geht man von folgender Prämisse aus: „Wir müssen uns in unserer Stadt darauf einstellen, dass wir „weniger“, „älter“ und „bunter“ werden (S.2, Ausgangssituation). In der Teilfortschreibung des Stadtentwicklungsplans heißt es dagegen: „Wegen der hohen Zuwanderung wird die Einwohnerzahl Heidelbergs bis 2020 um 6.400, das heißt um 4,3% ansteigen. Danach wird die Bevölkerung stagnieren, ab 2030 voraussichtlich sinken. Die neu nach Heidelberg Zuziehenden werden bis 2020 den jährlichen Geburtensaldo mehr als ausgleichen.“

Für Heidelberg kann man also Entwarnung geben. Über 15 Jahre werden die Zahlen der Schüler in den Grundschulen und weiterführenden Schulen leicht ansteigen oder gleich bleiben. Das gibt Planungssicherheit und rechtfertigt auch den Neubau der Gregor-Mendel-Realschule. Anders ist das etwa in Leipzig oder anderen ostdeutschen Städten. Da hat sich die Anzahl der Kinder seit der Wende halbiert. Erst Schließung von Kindergärten, dann von Grundschulen und jetzt auch vermehrt von weiterführenden Schulen ist die Konsequenz. Anders bei uns. Besonders im privaten Bereich wird die Chance für Schulneugründungen nicht nur gesehen, sondern auch umgesetzt. Im September 2005 öffnete die „Ritterburg“, die bilinguale Grundschule des Englischen Instituts, ihre Pforten. Am 30. Juni 2006 erfolgt die Foundation Stone Ceremony der H.I.S., der Heidelberg International School am Wieblinger Weg 9. Am 23. Juli 2006 wird die Freie Reformschule Heidelberg am Kranichweg 51 im Pfaffengrund aus der Taufe gehoben. Hier soll die Heidelberger Erklärung zur Gesundheit konsequent umgesetzt werden: „Mit dem Fokus Gesundheit gehören ein tägliches Sport- und Bewegungsangebot ebenso zur Konzeption der Ganztagesschule wie gesunde Ernährung, Prävention und Gesundheitsthemen.“ Das sollte überall so sein. Vergessen wir auch die OWLS nicht, die One World Language School des DAI, die im April 2006 in neue Räume in der Hauptstraße 29 umzog. Wenn Baden-Württemberg das Kinderland der Bundesrepublik werden soll, wie die Landesregierung plant, dann ist Heidelberg die „Kinderstadt“, mit diesem reichhaltigen und immer weiter wachsenden Angebot an Schulen und Betreuungseinrichtungen. Ich erwähne noch die Ballschule Heidelberg am Institut für Sport der Universität als Projekt bei der Vorbeugung von Bewegungsmangel und Übergewicht, die am 8.Mai 2006 begann. Das soll uns im Gemeinderat Vorbild sein.