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Spielerisch zum Sport
Ballschule Heidelberg weitet ihr Bewegungsangebot zur Talententwicklung aus
Die bisherige Ballschule soll noch mehr Grundschulkinder erreichen und zukünftig auch zarte Talente ab der dritten Klasse sanft an bestimmte Sportarten heranführen: Das war die Neuigkeit, die vier große Vereine der Region, die Sponsoren Manfred Lautenschläger und Dietmar Hopp sowie Prof. Dr. Klaus Roth vom Institut für Sport und Sportwissenschaft vergangene Woche verkündeten.
Die Ballschule wurde 1998 unter der Leitung von Professor Roth und Dr. Daniel Memmert als Kooperationsprojekt des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg, der FT Kirchheim und lokalen Grundschulen gegründet. Kindern zwischen fünf und acht Jahren soll das ABC des Spielens vermittelt werden. Im Mittelpunkt steht das vielseitige Spielen mit dem Fuß, der Hand und verschiedenen Schlägern. Mittlerweile bieten zahlreiche Vereine und Grundschulen bundesweit das Konzept der Ballschule Heidelberg an. So spielen und üben bereits über 3.000 Kinder der ersten und zweiten Klassen allein in der Region.
Dieses Angebot soll ab 2007 auf 50 Kooperationsschulen ausgeweitet werden. Langfristig, so Professor Roth, sollen mehr als 10.000 Grundschüler/innen das Angebot nutzen, das auch den Mangel an Bewegung ausgleichen soll, der bei vielen Kindern zu Übergewicht und motorischen Defiziten führt. „Ballspiele statt Ballerspiele am PC“, umschrieb der Gründer der Ballschule das Credo der Initiatoren und Förderer.
Nun soll zusätzlich ab der dritten Klasse ein fortgeschrittenes Angebot mit Teilspezialisierung hinzukommen. An vorerst etwa 15 ausgesuchten Grundschulen können Kinder je nach Begabung Torschuss- oder Ballspiele üben. Am Ende der dritten Klasse finden bei „Anpfiff ins Leben“ – das Fußballförderzentrum von Dietmar Hopp –, bei der SG Kronau/Östringen, bei den Adlern Mannheim und beim USC Heidelberg Schnupperkurse statt. Die talentiertesten Kinder können dann ab der vierten Klasse an einem Grundlagentraining in einer der Sportarten teilnehmen.
„Wir suchen Leistungssportler im besten Sinne“, betonte Manfred Lautenschläger, der die Ballschule seit Jahren unterstützt. Auch Dietmar Hopp legte Wert darauf, dass der Ausbau gerade keine frühe Spezialisierung anstrebe: „Kinder sind Allround-Sportler“. Oberbürgermeisterin Beate Weber lobte die Ausweitung des Angebots und unterstrich: „Jedes fünfte Kind in Deutschland ist krankhaft übergewichtig. In Heidelberg sind es zehn Prozent. Daher sind solche Bewegungsangebote für unsere Kinder dringend notwendig.“ (neu)