Stadtentwicklung

Mobilitätsnetz: Bürgerbeteiligung hat begonnen

Der Ausbau des ÖPNV-Netzes soll täglich rund 10.000 Fahrgäste mehr in Busse und Bahnen bringen

Mit dem Mobilitätsnetz möchten die Stadt Heidelberg und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) das Netz des öffentlichen Nahverkehrs umfassend ausbauen. Bis 2019 sollen knapp zehn Kilometer Straßenbahnschienen neu beziehungsweise umgebaut werden. Insgesamt geht es um Investitionen von über 130 Millionen Euro.

Mit dem Mobilitätsplan soll die Straßenbahninfrastruktur in Heidelberg stark ausgebaut werden.
Mit dem Mobilitätsplan soll die Straßenbahninfrastruktur in Heidelberg stark ausgebaut werden. Neue zentrale Verbindungen sollen unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern geplant werden. (Abbildung: Stadt HD/RNV)

Mit einer Informationsveranstaltung über das Vorhaben, an der über 100 Interessierte teilnahmen, begann am 26. September die Bürgerbeteiligung. Das Mobilitätsnetz besteht aus mehreren Bausteinen zum Ausbau der Straßenbahninfrastruktur. Ziel ist es, die Straßenbahn zum Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs in Heidelberg auszubauen und sinnvoll durch Busse zu ergänzen.

„Wir haben mit dem Mobilitätsnetz ein ehrgeiziges Programm aufgelegt, das wir nur umsetzen können, wenn alle an einem Strang ziehen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Infoveranstaltung. RNV-Geschäftsführer Martin in der Beek sagte, dass man durch den Ausbau des Schienennetzes 10.000 Fahrgäste mehr pro Tag erwarte. Heute nutzen täglich rund 130.000 Fahrgäste in Heidelberg Busse und Bahnen der RNV.

Bausteine des Mobilitätsnetzes

Das Mobilitätsnetz besteht aus mehreren Teilprojekten, deren Planung unterschiedlich weit fortgeschritten ist:

  • Neubau der Straßenbahn Im Neuenheimer Feld: Das Neuenheimer Feld soll durch eine 2,5 Kilometer lange neue Trasse erschlossen werden.
  • Umbau der Haltestelle am Hauptbahnhof Nord: Die Haltestelle für Straßenbahnen und Busse soll direkt an den Ausgang des Hauptbahnhofs verlegt werden.
     
  • Umbau der Kurfürsten-Anlage: Die bestehende Trasse soll optimiert werden, insbesondere wegen des Neubaus des Justizzentrums und der neuen Streckenführung am Hauptbahnhof. Straßenbahn- und Busführung werden zusammengelegt und alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut.
  • Neubau einer Trasse in die Altstadt: Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Altstadt mit einer Straßenbahn erschlossen werden soll. Wo genau diese fährt, ob in der Friedrich-Ebert-Anlage oder am Neckarufer, wird derzeit untersucht.
  • Neubau einer Trasse in die Bahnstadt: Der neue Stadtteil soll mit zwei Straßenbahnlinien an das Gesamtnetz angebunden werden. Gleichzeitig wird damit eine Haltestelle am Südausgang des Hauptbahnhofs realisiert, so dass künftig alle Straßenbahnen eine Anbindung an den Hauptbahnhof erhalten.
  • Umbau der Straßenbahntrasse im Pfaffengrund: Die Schienen in der Eppelheimer Straße müssen erneuert werden. Dies kann dazu genutzt werden, die Trasse neu zu ordnen und alle Haltestellen barrierefrei auszubauen.
  • Ausbau nach Schwetzingen: Die RNV plant eine Verlängerung der Straßenbahn von Eppelheim über Plankstadt nach Schwetzingen.

Stadt und RNV möchten das Gesamtprojekt mit Bundes- und Landesfördermitteln realisieren. Insgesamt 80 Prozent der Kosten werden darüber finanziert. Das Förderprogramm läuft allerdings 2019 aus: Bis dahin müssen die Projekte umgesetzt sein.

Bürgerdialog

Ein intensiver Bürgerdialog begleitet die Planung der Teilprojekte. Zu jedem sind Info- und Beteiligungsveranstaltungen geplant. Unter www.mobinetz-hd.de gibt es umfassende Erläuterungen zum Mobilitätsnetz. Dort können Interessierte Fragen an Stadt und RNV stellen sowie alle Unterlagen der Infoveranstaltung ansehen. Die Informationen für einige Teilprojekte sind noch im Aufbau.  (ds)