Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Otto Wickenhäuser

Kein Vereinsgelände für den Reiterverein Heidelberg

Otto Wickenhäuser

Am Ende ist der Reiterverein Heidelberg unter die Räder der politischen Ränkespiele im Gemeinderat geraten. Aber von Anfang an: Dass der Reiterverein im kommenden Jahr das Gelände in der Tiergartenstraße räumen muss, ist weithin bekannt. Der Zoo soll erweitert werden, was sicherlich seine Berechtigung hat. Die Stadt Heidelberg hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dem Verein einen neuen Standort zu suchen. Viele mögliche Standorte wurden diskutiert und verworfen. Am Ende blieben drei akzeptable Standorte übrig und wurden dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt. Darunter auch das Gebiet „Im Schänzel“, das viele Pluspunkte auf sich vereinte. Das wäre mit Sicherheit ein attraktives Reitgelände geworden.

Natürlich gab es im Vorfeld auch hier einige Gegenpositionen, vor allem eine starke Lobby aus Handschuhsheim machte Stimmung gegen diesen Standort. Alles in allem hätte diese Vorlage den Weg durch den Gemeinderat finden können. Die linken Fraktionen nahmen diese Abstimmung zum Anlass, eine weitere Spitze gegen unseren Oberbürgermeister zu setzen und stimmten gleich gegen alle drei vorgeschlagenen Standorte. Damit konnte dem Reiterverein am Ende gar kein Gelände angeboten werden, was nahezu dem Aus für den Verein gleichkommt. Die zahlreichen Vereinsmitglieder unter den Zuschauern waren schockiert.

Einerseits beschwört man unter allen Parteien das "bürgerschaftliche Engagement". Sobald es aber politisch opportun ist, lässt man gleich einen ganzen Verein über die Klinge springen. Ob hier jeder Abgeordnete wirklich nach seinem Gewissen abgestimmt hat? Oder wie ist es zu erklären, dass manche Gemeinderäte das Rathaus lieber heimlich durch den Lieferanteneingang betraten, anstatt aufrecht an den zahlreichen Zuschauern vorbeizugehen?

Wie wichtig die ehrenamtliche Mitarbeit in den Vereinen ist, ist gemeinhin bekannt. Auch schon ohne das Faulspiel durch die ablehnenden Heidelberger Gemeinderäte schwindet das Engagement ständig. Das hat auch Einfluss auf das Miteinander und das Stadtteilleben. Die Wieblinger Kerwe ist aus diesen Gründen fast schon gestorben, die Ziegelhäuser Kerwe erlebt die letzten Jahre ebenso ihren Niedergang. Immerhin hat der Reiterverein ja über 400 Mitglieder. Aber auch diese sind mündige Bürger und Wähler. Eine Reaktion wird kommen.

Abschließend wünsche ich allen Heidelberger Bürgern eine schöne Sommer- und Ferienzeit.