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Bürger besichtigten US-Gelände

60 Heidelberger machten sich persönlich ein Bild von den Konversionsflächen

Rund 60 Bürgerinnen und Bürger konnten sich in der vergangenen Woche vor Ort einen Eindruck von den Flächen der US Army in Heidelberg machen. Stationen waren die Mark Twain Village in der Südstadt und die Patrick Henry Village westlich der Autobahn A 5.

Erster Stopp der Teilnehmer an der Besichtigungsfahrt war Mark Twain Village in der Südstadt.
Erster Stopp der Teilnehmer an der Besichtigungsfahrt war Mark Twain Village in der Südstadt. (Foto: Rothe)

Viele Heidelberger kennen die beiden Standorte noch aus der Vergangenheit. Die Spielplätze im Mark Twain Village wurden auch von Kindern aus der Nachbarschaft genutzt und einmal im Jahr feierten die Amerikaner gemeinsam mit Heidelberger Bürgerinnen und Bürger beim Deutsch-Amerikanischen Volksfest. Der 11. September 2001 setzte dem ein plötzliches Ende, die Armee riegelte die Flächen mit Zäunen und Zugangskontrollen ab.

Auf Bitten der Stadtverwaltung erlaubte die US-Army mit der Rundfahrt nun, dass Bürgerinnen und Bürger sich einen Eindruck von den Flächen verschaffen konnten. Die Fahrt führte zunächst durch Mark Twain Village West, den westlich der Rohrbacher Straße gelegenen Teil des Areals. Die Teilnehmer erfuhren von Harry Connors, Berater des Standortkommandeurs, dass sich hier neben Wohnungen unter anderem auch eine High School befindet. Unübersehbar waren auch die großen Freiflächen und Spielplätze zwischen den Wohngebäuden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Rohrbacher Straße, in Mark Twain Village Ost, konnten die Teilnehmer mehrere Wohnungen in einem Haus besichtigen. Diese hatten drei oder vier Zimmer, eine offene Küche samt Einbauküche und Bäder, die zuletzt in den 80er Jahren renoviert worden waren.

Einige Bürger skizzierten die Grundrisse der Wohnungen auf ihren Notizblöcken. Die Größe der besichtigten Wohnungen mit mehr als 100 Quadratmetern gefiel vielen Teilnehmern, die Einschätzung zum Zustand ging dagegen auseinander – von „das könnte man direkt an Studenten vermieten“ bis zu „hier muss man erstmal noch einiges machen“. Ein ganz anderer Zuschnitt zeigte sich zwei Straßenecken weiter: In den Truppenunterkünften gibt es in langen Fluren Einzelzimmer, von denen jeweils zwei durch ein gemeinsames Bad verbunden sind.

Das Interesse der meisten galt aufgrund der zentralen Lage der Mark Twain Village. Umso überraschter waren viele Besucher von der Patrick Henry Village am Autobahnanschluss Heidelberg/Schwetzingen. Die Wohnungen hier sind deutlich moderner ausgestattet, in den Bädern genauso wie den Küchen. Im nördlichen Teil stehen einstöckige, typisch amerikanisch wirkende Einfamilienhäuser, umgeben von baumbestandenen Freiflächen, die weder von Hecken noch Zäunen unterteilt werden. Dazu kommen auf dem Areal ein Einkaufszentrum, Kino, Bowling-Bahn, Grundschule, Sport- und Spielplätze. „Daraus“, so der Tenor vieler Teilnehmer, „kann man was machen“.  (af)

weitere Information unter www.heidelberg.de/konversion