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„Standort Heidelberg erhalten“

Polizeistruktur-Reform Baden-Württemberg: Viele Argumente sprechen für den Standort Heidelberg

Die Landesregierung hat eine Reform der Polizeistruktur in Baden-Württemberg angekündigt. Dabei wird auch die Zukunft der Polizeidirektion Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim diskutiert. Heidelbergs Polizeichef Bernd Fuchs und Oberbürgermeister Dr. Würzner sprechen sich für den Erhalt beider Standorte aus.

Erst knapp 20 Jahre alt: die Heidelberger Polizeizentrale in der Römerstraße
Erst knapp 20 Jahre alt: die Heidelberger Polizeizentrale in der Römerstraße (Foto: Rothe)

Mehr Flexibilität vor Ort, gestraffte Organisation durch zwei statt drei Ebenen und nur noch zwölf regional zuständige Präsidien: Am 25. Januar 2012 hatte Innenminister Reinhold Gall die Eckpunkte der geplanten Polizei-Strukturreform vorgestellt. Demnach bleibt die Grundstruktur der Reviere und Polizeiposten erhalten. Ob die Polizeidirektion Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim eigenständig bleiben oder zusammengelegt werden, will die Landesregierung nach Ostern entscheiden.

OB Dr. Eckart Würzner

„Heidelberg muss als Standort der Polizeiführung erhalten bleiben“, fordert Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Die Polizeidirektion Heidelberg leistet seit Jahrzehnten eine hervorragende Arbeit für das Gebiet der Stadt und des Rhein-Neckar-Kreises und ist nach Stuttgart die zweitgrößte Einrichtung der Polizeiverwaltung im Land. Diese Funktion muss künftig in Form eines Polizeipräsidiums erhalten bleiben. Eine Fusion der Standorte Heidelberg und Mannheim wäre kontraproduktiv. Sollte die Landesregierung jedoch auf einer Fusion der Polizeiverwaltung in Mannheim und Heidelberg bestehen, so ist Heidelberg ganz klar der zentralere Standort, um die Reviere in der Rheinebene, an der Bergstraße und im Odenwald zu betreuen. Wir haben deshalb auch ein Schreiben an den Innenminister verfasst, in dem wir Flächen für eine Umsetzung des Konzepts in Heidelberg anbieten.“

OB Dr. Peter Kurz, Mannheim

Mannheims Oberbürgermeister regt ein auf Mannheim und die nähere Region begrenztes Präsidium an und spricht sich damit de facto gegen eine Fusion mit Heidelberg aus.

Heidelbergs Polizeichef Bernd Fuchs

Bernd Fuchs setzt sich vehement für den Erhalt beider Polizeibehörden ein. Bei einer Mammutbehörde von mehr als 2.600 Mitarbeitern ginge die Flexibilität vor Ort verloren. Die Heidelberger Polizei habe zudem viel Erfahrung bei Großeinsätzen wie etwa der Formel 1 und Bundesliga-Fußball. Zudem lebten im Bereich der Polizeidirektion Heidelberg fast doppelt so viele Einwohner wie im Gebiet des Polizeipräsidiums Mannheim. Wenn das Land dennoch auf einer Fusion bestehe, dann spreche aus fachlichen Gründen alles dafür, dass Heidelberg Dienstsitz des Polizeipräsidiums Kurpfalz werde.

Landrat Stefan Dallinger

„Man darf nicht in zu großen Einheiten denken“, so Landrat Stefan Dallinger. Er fordert den Erhalt der Polizeidirektion Heidelberg, die heute fast den gesamten Rhein-Neckar-Kreis betreut. Dallinger spricht sich dafür aus, dass die Heidelberger Polizei künftig für alle 54 Städte und Gemeinden des Kreises zuständig ist.