Kultur und Freizeit
Der Heidelberger Katechismus wird gefeiert
2013 wird die Bekenntnisschrift 450 Jahre alt – Umfrage zum Glauben gestartet
Er gilt als das erfolgreichste Schriftstück, das Heidelberg jemals verlassen hat: der Heidelberger Katechismus. Die 1563 in Heidelberg veröffentlichte Bekenntnisschrift wurde weltweit verbreitet, in 40 Sprachen übersetzt und ist bis heute die bedeutendste Schrift der reformierten Kirche.
2013 wird „Der Heidelberger“ 450 Jahre alt. Das ist Anlass für die Evangelische Kirche, die Stadt, die Universität, die Pädagogische Hochschule und weitere Partner, das Jubiläum zu feiern. „Kleines Buch – große Wirkung“, ist der Titel einer Broschüre, die die evangelische Kirche jetzt herausgegeben hat – ein Wegweiser und Pfadfinder zum Heidelberger Katechismus, der die Bekenntnisschrift vorstellt. Unter anderem kann man in der Heiliggeistkirche die Broschüre in deutscher und englischer Sprache kaufen. Dr. Marlene Schwöbel-Hug, Dekanin der evangelischen Kirche Heidelberg, ist sich sicher: „2013 werden viele Menschen nach Heidelberg kommen, um dieses Ereignis zu feiern.“
In Vorbereitung auf das große Jubiläum hat die evangelische Kirche in Zusammenarbeit mit ihren Kooperationspartnern eine Fragebogenaktion gestartet. Unter dem Titel „Heidelberger glauben – Heidelberger Glauben“ sollen 5.000 Exemplare der Fragebögen in den nächsten Wochen in Kirchen, Schulen und an anderen Orten ausgelegt und Menschen des öffentlichen Lebens direkt angesprochen werden. Im Fragebogen sind die Grundfragen des Katechismus umformuliert. Dekanin Schwöbel-Hug: „Wir möchten uns auf die Suche machen nach dem, was Menschen in Heidelberg heute glauben.“ Mit den Antworten soll im Jubiläumsjahr 2013 eine Ausstellung und ein Buchprojekt realisiert werden.
Das Kurpfälzische Museum der Stadt und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg werden vom 12. Mai bis zum 15. September 2013 die Ausstellung „Macht des Glaubens – 450 Jahre Heidelberger Katechismus“ zeigen, in Kooperation mit der internationalen Stiftung Refo500, der Johannes A Lasco Bibliothek in Emden sowie dem Paleis Het Loo im niederländischen Apeldoorn. Das Kurpfälzische Museum thematisiert Fragen grundsätzlicher Veränderungen des bisherigen Weltbildes und neuer wissenschaftlicher Errungenschaften. Es stellt den Heidelberger Katechismus in den Kontext seiner Entstehungszeit. Im Schloss Heidelberg stehen die Kurfürsten und ihre Politik, Repräsentationsansprüche und höfische Lebensformen im Mittelpunkt. (eu)
Der „Heidelberger“ ...
... ist der am weitesten verbreitete Katechismus der reformierten Kirche. Er wurde auf Initiative des Kurfürsten Friedrich III. hauptsächlich von Zacharias Ursinus erstellt und im Jahre 1563 in Heidelberg herausgegeben. Ziel war es, eine einheitliche Lehrgrundlage für Schule und Kirche zu entwerfen. Im Stil von Fragen und Antworten werden Hauptthemen des christlichen Glaubens behandelt. In 40 Sprachen übersetzt, wurde er besonders wirksam in den Niederlanden, in der Schweiz, in Ungarn, Schotland, den USA, Süd-Korea und in Teilen Deutschlands.