Stimmen aus dem Gemeinderat
Fraktionsgemeinschaft Grüne / generation.hd
Derek Cofie-Nunoo
IBA „Wissen schafft Stadt“ ...
... ist ein Gemeinschaftsprojekt!
Kaum hat der Gemeinderat grünes Licht für das langfristige Projekt einer Internationalen Bauausstellung gegeben, gerät die Kommunikation des Leitthemas in eine gefährliche Schieflage. Der Rektor der Universität vereinnahmt die IBA für die Wissenschaft und auch die offizielle Seite der Stadt hebt einseitig auf die Wissenschaft ab. Wissen umfasst aber mehr als Wissenschaft. Wir haben das bereits beim Beschluss betont. Die IBA ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bürgern, der Stadt und der Universität. Diese Ausgewogenheit werden wir im Auge behalten, insbesondere wenn es um die Auswahl der IBA Geschäftsführung geht.
Derek Cofie-Nunoo, www.generation-hd.de
Gemeinschaftsschulen
Dass es in Heidelberg bald Gemeinschaftsschulen geben wird, klingt nach vielen Jahrzehnten Stillstand in der Schulentwicklung fast noch etwas unwirklich. Umso erfreulicher ist es, dass sich alle vier Haupt- bzw. Werkrealschulen bereiterklärt haben, sich auf den Weg zu machen und das neue Schulmodell einzuführen. Da wir aktuell mit zwei Schulen beginnen wollen, fällt die Wahl schwer. Der Runde Tisch Schulentwicklung, auf Initiative unserer Fraktionsgemeinschaft ins Leben gerufen, hat zur Entscheidungsfindung beigetragen. Wir werden uns neben der Geschwister-Scholl-Schule in Kirchheim für die Waldparkschule auf dem Boxberg entscheiden. Dies soll ein klares Signal an die Bewohner der Bergstadtteile sein, deren Infrastruktur in den letzten Jahrzehnten immer mehr ausgedünnt wurde. Eine weiterführende Schule könnte das Abwandern von Familien aufhalten. Und ein inhaltlich gutes Konzept kann Eltern behinderter und nichtbehinderter Kinder bewegen, diese in die Gemeinschaftsschule auf den Berg zu schicken. Wir sind überzeugt davon, dass ein solches Konzept auf den Stadtteil ausstrahlt, da Schulen immer mehr zum Ort von Gemeinwesenarbeit werden. Auf dem Emmertsgrund wurde mit viel Geld und Engagement ein Quartiersmanagement installiert, was den Stadtteil für seine Bewohner/-innen lebenswerter machen soll. Die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule auf dem Berg ist die logische Schlussfolgerung davon. Die beiden Schulen, die jetzt keine Gemeinschaftsschule werden, haben die Chance, ihr Profil im Grundschulbereich zu schärfen. Möglichkeiten gibt es viele, und die Beteiligten vor Ort werden die richtigen Entscheidungen treffen. Und es sind Kapazitäten zum Ausbau von Ganztagsschulen frei, die viele Eltern gerne annehmen werden.
Wir stehen am Beginn großer Veränderungen in der Schulpolitik. Was sich in den nächsten Jahren entwickelt, ist heute noch ungewiss. Das Ziel aber ist klar: Schule soll sich künftig viel mehr auf die Kinder und deren Bedürfnisse einstellen.
Beate Deckwart-Boller, Bündnis 90/Die Grünen