Stimmen aus dem Gemeinderat
FWV
Hermann Gundel
Absurdistan!
Irgendwie kommt man sich wie in Absurdistan vor. Während Heidelberg versucht, im dritten europaweiten Anlauf endlich einen privaten Investor und Betreiber für ein Konferenzzentrum und ein 4-Sterne Hotel zu finden, steht man dem Angebot eines Sponsors, der bereit ist, 40 bis 50 Mio. für ein Fußballstadion zu investieren und es 20 bis 30 Jahr zu betreiben, sehr skeptisch gegenüber und dem nicht genug, jetzt kommt noch ein Investor, der bereit ist, auf einer Fläche von ca. 60 Hektar einen Caprisonne-Park mit Produktionsstätte zu errichten – anstelle des Fußballstadions von 20 Hektar – dessen ökologischer Wert angeblich höher sein wird als die beanspruchten ca. 60 Hektar landwirtschaftliche Anbaufläche. Wie soll sich der Gemeinderat verhalten/entscheiden? Oder entscheiden die Investoren, was in Heidelberg passiert – oder auch nicht? So gesehen war es eine relativ einfache Entscheidung des Gemeinderates, trotz heftiger, aber in der Sache mit guten Argumenten geführten Diskussion, zur Unterstützung des Heidelberger Einzelhandels einen verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr zu beschließen. Nach meinen Beobachtungen und Erkundigungen bei den Einzelhändlern wurde der Erfolg von fast sehr gut bis weniger gut eingeschätzt, doch alle Befragten sprachen sich für eine Beibehaltung des offenen Sonntagnachmittags aus. Über das Kunst- und Kulturprogramm zum künftigen verkaufsoffenen Sonntag sollte man sich noch Gedanken machen.