Stadtentwicklung

Tiefburgplatz wird umgestaltet

Einjährige Probephase beginnt – Auswertung nach Ende der Freiluftsaison

Was in der Altstadt und in Neuenheim Tradition hat, wird nun auch in Handschuhsheim Wirklichkeit. Der Platz vor der Tiefburg soll künftig mehr sein als nur Parkplatz. Seine Ostseite wird autofrei und lädt dann – zunächst für ein Jahr – zum Aufenthalt ein.

Autos auf dem Tiefburgplatz
Die Handschuhsheimer freuen sich darauf, bald auf dem Tiefburgplatz in der Sonne zu sitzen oder den Abend zu genießen. Die Autos müssen dafür weichen. (Foto: Rothe)

Mitte Februar beginnt die Stadt Heidelberg mit den Vorbereitungen für die kommende Freiluftsaison und richtet den Platz zunächst provisorisch her. Eine Teilfläche wird für Außengastronomie zur Verfügung stehen und damit tagsüber und abends zur Belebung des historischen Handschuhsheimer Zentrums beitragen. Neue Sitzbänke laden zum Verweilen ganz ohne Verzehrzwang ein. Damit Märkte und Feste unbehindert stattfinden können, stehen sie ausschließlich an den Rändern des Platzes.

Herausnehmbare Poller sorgen dafür, dass die Ostseite des Platzes auch wirklich von parkenden Autos frei bleibt. Die Ein- und Ausfahrt des Tiefburgparkplatzes befindet sich künftig nur noch gegenüber der Apotheke.

Mehr Parkplätze für Kunden

Um künftig im Ortskern mehr Parkraum für Kunden zu haben, werden zehn Parkplätze rund um die Tiefburg in Kurzzeitparkplätze umgewandelt. Die Umgestaltung erfolgt auf Empfehlung des runden Tisches und des Bezirksbeirates Handschuhsheim zunächst auf ein Jahr befristet, um zu beobachten, wie sich die verminderte Zahl der Parkplätze auf dem Tiefburgvorplatz auswirkt. Nach Ende der Freiluftsaison sollen gemeinsam mit allen Handschuhsheimerinnen und Handschuhsheimern die gesammelten Erfahrungen der Testphase ausgewertet werden.

Haltverbot ab 21. Februar

Um die provisorische Umgestaltung durchführen zu können, gilt ab Montag, 21. Februar 2011, auf der Ostseite des Tiefburgparkplatzes und im Bereich der künftigen Kurzzeitparkplätze ein Haltverbot. Es wird um Beachtung gebeten, damit zu Beginn der Bauarbeiten keine Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen.

Erich-Hübner-Platz: Fahrräder bitte entfernen

Auch auf dem Erich-Hübner-Platz werden in der dritten Februarwoche Arbeiten zur Umsetzung des Handschuhsheimer Platzkonzeptes eingeleitet. Die Stadt bittet darum, abgestellte Räder, die mit einer Banderole markiert werden, zu entfernen, damit neue Fahrradständer und Bänke aufgestellt werden können. (rie)

Vorfreude im Stadtteil

„Genießen oder Parken?“ Das Stadtblatt hörte sich am vergangenen Samstag auf dem Handschuhsheimer Markt zum Thema Neugestaltung des Tiefburgplatzes um:

  • Dr. Annette Mika-Grüttner, Ärztin: „Die Umgestaltung würde mehr Lebensqualität und ein bisschen Urlaubsgefühl bringen.“
  • Marko Gärtner, Küchenmeister: „Der Platz sieht furchtbar aus. Es wäre gut, wenn was gemacht würde. Nicht so gut ist allerdings, dass die Mitarbeiter des Restaurants dann über die Straße müssen.“
  • Dr. Hermann Hilpert, Arzt: „Ich finde, das ist ein Fortschritt für den Platz, wenn er bürgernah gestaltet wird. Als früherer Handschuhsheimer wäre ich dafür.“
  • Torsten Harms, Architekt: „Ich finde es toll, dass die Mitte Handschuhsheims aufgewertet wird. Man sieht am Lindenplatz, dass es funktioniert. Die entfallenden Parkplätze sind zu verkraften.“
  • Sonja Müller, Betreiberin des „Café Mobile“: „Die schöne Tiefburg und Autos passen nicht zusammen. Es wäre schön, den Platz lebendiger zu gestalten. Aber man muss Alternativen für das Parken finden.“