Planen und Bauen

Wie geht es weiter in der Kurfürsten-Anlage?

Informationsveranstaltung zur Bebauung der Nahtstelle zwischen Weststadt und Bergheim

Rund 70 Bürger waren zu einer Infoveranstaltung der Stadt und des Investors STRABAG Real Estate GmbH gekommen. Vorgestellt wurde die geplante Bebauung westlich des neuen Justizzentrums zwischen Bahnhofstraße und Kurfürsten-Anlage. Auf dem Areal sollen zwei Häuserblöcke mit Wohnungen, Geschäften und Büros entstehen. Auch eine Kindertagesstätte ist vorgesehen.

Diese „wichtige Nahtstelle zwischen Weststadt und Bergheim“, so Prof. Dr. Franz Pesch, war Gegenstand eines städtebaulichen Wettbewerbs im Jahr 2005 und eines Architektenwettbewerbs im Februar 2010. Professor Pesch war Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs und Vorsitzender des Preisgerichts für den Architektenwettbewerb. Er stellte die „komplizierte Aufgabenstellung“ für die Bebauung an dieser Stelle vor, da diese harmonisch die verschiedenen Gebäudeformen der Kurfürsten-Anlage und Bahnhofstraße aufnehmen müsse.

Jörn Scholz vom Architekturbüro „Auer + Weber + Assoziierte“ präsentierte seinen preisgekrönten Entwurf. Bei der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Höhe der neuen Gebäude, deren Traufhöhe von maximal 15,5 Metern die der Häuser in der Bahnhofstraße nicht überragt.

Staffelgeschosse in der Kritik

Auf Kritik stieß jedoch das im Entwurf noch nicht vorgesehene Staffelgeschoss, das etwas zurückgesetzt auf das vierte Geschoss zur Bahnhofstraße und auf das fünfte Geschoss zur Kurfürsten-Anlage und verlängerter Kleinschmidtstraße gesetzt werden soll.

Martin Lauble von der STRABAG erklärte den nachträglichen Aufbau mit wirtschaftlichen Gründen. Die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Annette Friedrich, machte deutlich, dass die Erhöhung rechtlich nicht zu beanstanden sei: Zusätzliche Staffelgeschosse seien nach der baden-württembergischen Bauordnung zulässig, entscheidend sei, dass die maximale Zahl von vier (zur Bahnhofstraße hin) und fünf Vollgeschossen (zur Kurfürsten-Anlage und verlängerter Kleinschmidtstraße hin) nicht überschritten werde. Wegen des Staffelgeschosses habe das Architekturbüro zudem die zuerst vorgesehenen Raumhöhen minimiert, um den Höhenzuwachs zu begrenzen. Beide neuen Gebäude seien niedriger als das Justizzentrum. Neben der rechtlichen Bewertung spiele aber auch die Frage des städtebaulichen Gesamterscheinungsbildes eine große Rolle. Friedrich und Professor Pesch wiesen daher auch darauf hin, dass das Preisgericht den geänderten Siegerentwurf nochmals prüfen werde. Dabei sollen die aufgeworfenen Fragen aus der Bürgerschaft mitberücksichtigt werden.

Wie geht es weiter?

Kritisch nachgefragt wurden auch die Entwicklung der Verkehrsströme in der Bahnhofstraße und der Ablauf der Bauarbeiten. Im Februar 2011 sollen die alten Gebäude abgerissen werden, Mitte 2011 soll Baubeginn sein. Martin Lauble von der STRABAG erklärte, dass heute schon sicher sei, dass in dem westlich liegenden Gebäude ein großer EDEKA-Markt einziehen werde. ( neu)