Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Karin Werner-Jensen
Elternberatung an Kindertagesstätten
Nun läuft es schon seit gut zwei Jahren, das Modellprojekt Elternberatung an Kindertagesstätten. Entstanden ist es aus meinem kleinen Modellprojekt Familienberatung im Kindergarten. Bereits 2006 hatte ich in kleinem Rahmen mit Beratung begonnen und die evangelische Kirche dankenswerterweise als Träger gewonnen. Am 29.4.2008 wurde es dann im Gemeinderat als Elternberatung an Kindertagesstätten mit den Stimmen der SPD als gesamtstädtisches Projekt beschlossen. Seither findet an allen 86 Heidelberger Kindertagesstätten (städtischen, evangelischen, katholischen, freien) mit 5.129 Kindern Beratung mit 90 Minuten pro Monat pro Einrichtung statt und wird von vielen Eltern gerne angenommen. Fachleute der anerkannten Jugendhilfeträger führen die Beratung durch: Arbeiterwohlfahrt (AWO), Caritas (Ehe- und Familienberatung, katholische Kirche), Diakonisches Werk Heidelberg (evangelische Kirche), Institut für analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Internationales Frauenzentrum. Die Beratungsthemen sind vielfältig: Mütter – gelegentlich auch Väter – kommen mit Fragen rund ums Kind, Entwicklungs- und Erziehungsfragen. Ebenso kommen Menschen in Not, bedroht von Arbeitslosigkeit, Schulden, Sucht und Wohnungsproblemen. – Die Familie ist ein feingliedriges System, in dem jeder Teil auf den andern reagiert, in Freud und Leid. Und so spiegeln sich die Probleme der Eltern oft im Verhalten der Kinder, und dieses wirkt wieder zurück auf die Eltern, ein Ping-Pong-Spiel, das gelegentlich in Gewalt endet. – Es kommen Alleinerziehende und Familien mit Migrationshintergrund. Viele Menschen – ganz gleich, ob aus bildungsfernen Schichten oder hoch ausgebildet – haben vermehrt Sorgen in ihrer Partnerschaft, bei Trennung und Scheidung. Grundvoraussetzung dafür, dass Eltern die Beratung auch annehmen, ist die Unterstützung durch das Kita-Team. Die Elternberatung wurde am 28.7.2010 für zwei weitere Jahre im Gemeinderat beschlossen.