Stimmen aus dem Gemeinderat
FDP
Karl Breer
„Das historische Herz der Stadt
kennt keine stillen Stunden, keine ausgestorbenen Fußgängerzonen. Die Jugendlichen treffen sich abends auf den angesagten Plätzen der Innenstadt. Nicht selten artet das Vergnügen zum kollektiven Besäufnis aus und an den Häuserwänden stehen Jungs und pinkeln. Am frühen Morgen treten Müllabfuhr und heitere Nachtschwärmer in ihren täglichen Wettkampf, wer wohl die meisten Anwohner aus ihren Betten aufschreckt. Wohl dem, der hier mit tiefem Schlaf gesegnet ist.“
Wer jetzt meint, einen Bericht über die Heidelberger Altstadt zu lesen, irrt. Dies ist ein aktueller Text über Madrid. Die Reaktion der Regionalregierung: Sie verbot den Alkoholkonsum auf allen Plätzen und den Alkoholverkauf nach 22 Uhr. Das Ergebnis: Die Jugendlichen feierten weiter, das Geschehen verlagerte sich nur in die Nebenstraßen. Erst als Verwaltung und Wirte einen professionellen Ordnungsdienst ins Leben riefen, der auch gemeinsam finanziert wurde, verbesserte sich die Situation nachhaltig. Diese jeweils paarweise auftretenden Ordnungshüter kümmern sich mal mit Fingerspitzengefühl, mal sehr bestimmt darum, dass die Besucher der Altstadt nicht zu sehr über die Stränge schlagen. Wäre das nicht auch ein Lösungsansatz für Heidelberg?