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CDU

Dr. Jan Gradel

Werkrealschulkonzept

Dr. Jan Gradel

Unsere Hauptschulen stehen vor strukturellen Veränderungen. Vieles ist dazu in den Medien geschrieben worden. Aber Fakt ist: Ein verändertes Übergangsverhalten und demographische Faktoren haben dazu geführt, dass in Heidelberg in Zukunft nur noch unter 600 Schüler eine Hauptschule besuchen werden und, mit Ausnahme der Geschwister-Scholl Schule in Kirchheim alle anderen Heidelberger Hauptschulen zu klein geworden sind, um den Schülern das volle Bildungsangebot einer Werkrealschule anzubieten. Das heißt kein Ganztagesangebot, kein Angebot, das zu einem mittleren Schulabschluss führt, keine Differenzierung. Denn gerade dadurch unterscheidet sich eine Werkrealschule von der Hauptschule. Die Werk-realschule bietet: eine verstärkte, individualisierte Berufsorientierung durch die drei neuen Wahlpflichtfächer „Natur und Technik“, „Wirtschaft und IT“ und „Gesundheit und Soziales“; eine systematische Kooperation der Schule mit der Berufsfachschule und örtlichen Betrieben, sowie eine Stärkung der sozialen Kompetenzen der Schüler durch den Einsatz von pädagogischen Assistenten in Verbindung mit einem Ganztagesangebot.

Die neue durchgängige Werkrealschule bietet damit für alle Schülerinnen und Schüler die Perspektive auf eine Mittlere Reife. 
Dies mit starkem Fokus auf Berufsorientierung und Betonung auf soziale Kompetenzen. Basis für die Umsetzung der Werkrealschule ist die durchgängige Zweizügigkeit und ein Standort mit ausreichendem Raumangebot für eine Ganztagesbetreuung. Dazu müssten in Heidelberg Schulstandorte zusammen gelegt werden. Die nur teilweise nachvollziehbaren Standort-interessen einzelner Stadtteile sowie Befindlichkeiten betroffener Lehrer und Ängste vor Veränderung bei Eltern führten nun zu einer Diskussion, die nur schwer verständlich ist und die sich vom eigentlichen Ziel, der Verbesserung der Situation für unsere Schüler, weit entfernt hat. Schade – Heidelberg hat eigentlich mutigere Entscheidungen verdient.