Stadt & Leute

Spatenstich für das Haus der Astronomie

Auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts für Astronomie entsteht ein modernes Wissenschaftszentrum für Schulklassen und interessierte Bürger/-innen

Mit einem ersten Spatenstich haben am Dienstag, 13. Oktober, die Bauarbeiten zum Haus der Astronomie auf dem Königstuhl begonnen. Das Max-Planck-Institut für Astronomie möchte das Gebäude ab 2011 als Begegnungsstätte für Wissenschaftler/-innen und interessierte Bürger/-innen bereitstellen. Die Klaus Tschira Stiftung finanziert den Neubau. Auch die Stadt Heidelberg und die Ruprecht-Karls-Universität unterstützen das Projekt.

Haus der Astronomie (Modell)(Repro: Bernhardt + Partner)
Haus der Astronomie (Modell)(Repro: Bernhardt + Partner)

„Mit dem Haus der Astronomie soll eine Brücke von der aktiven Forschung in die Schulen geschlagen werden“, so Klaus Tschira, der krankheitsbedingt am Spatenstich nicht teilnehmen konnte. Das Haus auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) verfügt über Unterrichtsräume speziell für Schulklassen.

Neben der bisher in der Sternwarte beheimateten „Astronomieschule“ wird auch die Redaktion der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „Sterne und Weltraum“ einziehen. Den Mittelpunkt des Gebäudes bildet ein multifunktionaler Hörsaal mit etwa 100 Sitzplätzen und modernster Technik. Hier bringen Wissenschaftler Interessierten das Weltall mit 3D-Visualisierungen näher.

Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte in seinem Grußwort die große Bedeutung der Forschung für die Stadt. Das Haus der Astronomie zeichne sich dadurch aus, „dass es der Allgemeinheit einen Zugang zur Astronomie eröffnet“. Es gelte, bei jungen Menschen Begeisterung für die Forschung zu wecken. Nur so könne die Wissenschaft ihren Nachwuchs sicherstellen.

„Nicht weniger als fünf Institute in Heidelberg beschäftigen sich mit Astronomie“, so Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Jäckle, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft. Auf diesem Feld sei die Stadt eindeutig ein Standort für internationale Spitzenforschung. Gerade deshalb seien hier Investitionen in die Forschung und Wissenschaftsvermittlung auch in Zeiten knapper finanzieller Mittel sinnvoll.

Schon seit zwei Jahrzehnten veranstaltet das Max-Planck-Institut Astronomie Aktionen für interessierte Nichtwissenschaftler. Zu den festen Einrichtungen gehören bereits sonntägliche Vorlesungen zu astronomischen Themen oder der „Girls Day“, bei dem Mädchen für Physik begeistert werden sollen. Im Haus der Astronomie will das Max-Planck-Institut sein Programm für die Öffentlichkeit erweitern.

Auch architektonisch wird das Bauwerk hervorstechen. Der Entwurf des Darmstädter Architekten Manfred Bernhardt ist einer spiralförmigen Galaxie nachempfunden. Während die Büros und Unterrichtsräume in den Spiralarmen Platz finden, ist das Zentrum für den Veranstaltungsraum vorgesehen. Ein Energiekonzept, welches Geothermik und Solarenergie kombiniert, garantiert die Nachhaltigkeit des Hauses.

Weiterführende Informationen zum Haus der Astronomie findet man auch im Internet unter www.haus-der-astronomie.de. (bes)