Stadt & Leute

„Hilfe zur Selbsthilfe“

Tätigkeitsbericht des Bürgerbeauftragten Roland Blatz – 148 Fälle ließen sich im Berichtsjahr Juni 2008 bis Ende Mai 2009 lösen

Seit 1. Juni 2006 ist Roland Blatz ehrenamtlicher Bürgerbeauftragter der Stadt Heidelberg. Nach der ersten Amtszeit ist der engagierte Rentner vom Gemeinderat im März für weitere drei Jahre bestellt worden. In seinem Tätigkeitsbericht machte er den Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Juli auf die häufigsten Anfragen aufmerksam.

Roland Blatz (Foto: Rothe)
Roland Blatz (Foto: Rothe)

Seine Beratung sei letztlich „Hilfe zur Selbsthilfe“, resümierte Roland Blatz. Der Vermittler zwischen Bürgerschaft und Stadtverwaltung ermutigt die Bürgerinnen und Bürger, in Konflikten die eigenen Rechte wahrzunehmen. „Als Bürgerbeauftragter habe ich auf Gerechtigkeit, Billigkeit und Bürgernähe im Verwaltungshandeln zu achten und in konkreten Konflikten die Stellung des Bürgers zu stärken und auf einvernehmliche Lösungen hinzuwirken.“

Der aktuelle Tätigkeitsbericht des Bürgerbeauftragten umfasst den Zeitraum des vergangenen Amtsjahres vom 1. Juni 2008 bis 31. Mai 2009. Mit 171 Fällen bearbeitete Roland Blatz mehr Anfragen als jeweils in den vorherigen beiden Jahren: Zum Anfangsbestand von 22 Anfragen kamen im Laufe des Jahres noch 149 neue hinzu. Insgesamt konnte er 148 Fälle lösen.

„Das Spektrum der Anfragen reichte von Bitten um bessere Pflege städtischer Anlagen über Leistungen nach Hartz IV, Grundsicherung oder Wohngeld bis zu Themen wie Ordnungswidrigkeiten, Müll-entsorgung, Baurecht, Einbürgerung oder Aufenthaltserlaubnis“, fasste Roland Blatz die Fälle zusammen.

Hinsichtlich der Wohnsituation in Heidelberg machte der Bürgerbeauftragte darauf aufmerksam, dass „der Mangel an kleinen, preisgünstigen Wohnungen für Einzelpersonen ein großes Problem darstellt“. Die Wohnungsvermittlung werde aber weiterhin dadurch erschwert, dass viele darauf beharren, in ihrem Stadtteil ansässig zu bleiben.

Besonders häufig geht es auch um baurechtliche Probleme und um den Straßenverkehr. Neben den Ämtern der Stadt, für deren „konstruktive Zusammenarbeit“ sich Roland Blatz herzlich bedankte, verhandelt er auch oft mit dem Jobcenter.

Doch von den Heidelberger Bürger/-innen kommt nicht nur Kritik. „Anregungen von Bürgern zur Verbesserung bestimmter Situationen wurden angenommen und in mehreren Fällen verwirklicht“, freute sich Roland Blatz.

Als unabhängige und neutrale Vermittlungsstelle wurde das Amt des Bürgerbeauftragten in Heidelberg im Jahr 1991 eingerichtet. Roland Blatz ist unter der Telefonnummer 06221 58-10260 oder per E-Mail buergerbeauftragter@heidelberg.de erreichbar. Das Büro ist noch bis 7. September nicht besetzt. (bk)