Stimmen aus dem Gemeinderat
DIE HEIDELBERGER
Lore Schröder-Gerken
Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen
In der HD-Schulstudie, in der Schüler und Eltern der 9. Klassenstufe aller Schularten in HD und dem Rhein-Neckar-Kreis befragt wurden, heißt es: Jugendliche in Heidelberg zeigen ein geringeres Suchtverhalten als Schüler in größeren und kleineren Orten des RNK. Nur bei den Hauptschülern wird ein prozentual hohes Suchtverhalten deutlich. Für Eltern und Lehrer nicht immer erkennbar, ist Sucht nicht nur der regelmäßige Konsum von Alkohol, Zigaretten und Drogen, sondern er beinhaltet auch: zu viel Zeit vor PC, TV oder mit der Playstation und unkontrolliertes Essverhalten. Dass vieles Hand in Hand geht und sich gegenseitig verstärkt, macht diese Studie deutlich. Der Jugendliche ist nicht auf der Hauptschule, weil er Suchtmittel konsumiert, sondern er ist anfälliger dafür, weil er auf der HS ist. Die Empfehlung für diesen Schultyp Ende der 4. Klasse ist eine erste schulische Negativerfahrung. Hinzu kommen später schlechte Schulabschlüsse, keine Ausbildungsverträge, keine Perspektiven. Das alles muss verarbeitet und kompensiert werden und leider gibt es da viele negative Möglichkeiten. Also braucht die HS eine Imagepolitur. Seit 1995 schieben die Verantwortlichen immer wieder eine Entscheidung über die Veränderung und damit hoffentlich einer Aufwertung unserer HS in Heidelberg hinaus. Wie viele Studien sollen noch erhoben werden, wenn alle ganz leicht zur Erkenntnis kommen: Die HS in der jetzigen Form ist nicht der Schultyp, der präventiv Jugendliche stabilisieren kann.