Stadt & Leute

Blickfang am Stadteingang

Der Bau des künftigen Domizils der Berufsfeuerwehr an der Speyerer Straße hat begonnen

Der renommierte Kölner Architekt Professor Peter Kulka, der sich unter anderem mit dem Landtag in Dresden und dem Bosch-Haus Heidehof in Stuttgart einen Namen gemacht hat und für eine „neue Einfachheit in der Architektur“ steht, empfindet die Aufgabe als Herausforderung: Ein gleichermaßen funktionales, ökologisches und kostengünstiges Domizil für die Heidelberger Berufsfeuerwehr zu errichten, das auch ästhetischen Ansprüchen genügt.

Schaufeln gemeinsam für eine neue Feuerwache (v. l.): Architekt Prof. Peter Kulka, Branddirektor Hans-Joachim Henzel, Thorsten Schliephacke von der Baufirma Bilfinger/Berger, Oberbürgermeisterin Beate Weber, Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Bürgermeister Dr. Eckart Würzner, GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski, Stefan Rees vom Stadtplanungsamt und Henryk Urbanietz vom Büro Prof. Kulka (Foto: Rothe)
Schaufeln gemeinsam für eine neue Feuerwache (v. l.): Architekt Prof. Peter Kulka, Branddirektor Hans-Joachim Henzel, Thorsten Schliephacke von der Baufirma Bilfinger/Berger, Oberbürgermeisterin Beate Weber, Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Bürgermeister Dr. Eckart Würzner, GGH-Geschäftsführer Peter Bresinski, Stefan Rees vom Stadtplanungsamt und Henryk Urbanietz vom Büro Prof. Kulka (Foto: Rothe)

„Wir müssen unser Augenmerk darauf richten, dass die Alltagsarchitektur besser wird“, so Kulka beim ersten Spatenstich, der am vergangenen Mittwoch stattfand. Er und sein Partner Henryk Urbanietz haben für den Standort am Stadteingang ein Gebäude entwickelt, das wie ein Stadttor fungieren soll. Oberbürgermeisterin Beate Weber hat der Entwurf überzeugt: „Ich finde, das Gebäude sieht einfach hinreißend aus.“ Das Projekt sei „ein guter Einstieg in die Entwicklung der Bahnstadt“, betonte die Oberbürgermeisterin.

Erster Bürgermeister Prof. Dr. Raban von der Malsburg bezeichnete Professor Kulka als „einen der herausragenden Architekten Europas“. „Ich bin überzeugt“, so von der Malsburg, „dass die Feuerwache das beste Beispiel an zeitgenössischer Architektur sein wird, das in meiner Amtszeit als Baubürgermeister entsteht.“

Passivhausstandard

Gebaut wird die Feuerwache, die die über 50 Jahre alte Wache am Czernyring ablöst, im Auftrag der Stadt von der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH) im Rahmen einer Public Private Partnership (PPP). Geschäftsführer Peter Bresinski ist stolz darauf, Bauherr der ersten Feuerwache Deutschlands – und vielleicht der Welt – zu sein, die im Passivhausstandard errichtet wird.

Das Gebäude mit einer Fläche von 9.500 Quadratmetern wird über die typischen Räume, wie Fahrzeughalle mit 30 Stellplätzen, Atemschutzübungsstrecke, Lager und Werkstätten sowie Leitzentrale und Verwaltung verfügen. Die erste und zweite Etage werden geräumige Ruhe-, Aufenthalts- sowie Sportbereiche aufnehmen, im dritten Stock entstehen Schulungsräume. Überragt wird das Hauptgebäude vom 35 Meter hohen Schlauchturm. Die Obergeschosse erhalten dreifach verglaste Fenster. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung senkt den Energiebedarf. Heizenergie und Brauchwassererwärmung erfolgen über die Fernwärme. Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Südseite des Schlauchturms sollen über 50.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.

Das rund 14 Millionen Euro teure Gebäude, das im zweiten Quartal 2007 fertig sein soll, wird architektonisch, energetisch und ökologisch neue Maßstäbe für Feuerwachen in Deutschland setzen. (rie)