Stadt & Leute

Große Bandbreite bei Bodenwerten

Gutachterausschuss hat die neuen Bodenrichtwerte 2007/2008 für die Stadt Heidelberg vorgelegt

Heidelberg gehört zu den gefragtesten und damit auch teuersten Wohnorten Deutschlands – mit hohen Grundstücks-preisen, die jedoch erheblich von Stadtteil zu Stadtteil variieren. Aktuellste Daten zum Thema hat jetzt der Gutachterausschuss, ein aus 20 Mitgliedern bestehendes unabhängiges Gremium, mit den Bodenrichtwerten 2007/2008 vorgelegt.

Erster Bürgermeister Bernd Stadel, der Vorsitzende des Gutachterausschusses Manfred Ruf und der stellvertretende Vorsitzende des Gutachterausschusses Prof. Dr. Joachim B. Schultis präsentierten die Richtwerte am 18. Mai. Diese sind die aktuellen, durchschnittlichen „Lagewerte“ in den einzelnen Stadtteilen, die auf der Grundlage der so genannten Kaufpreissammlung ermittelt werden.

Hierzu werden in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, die beim Vermessungsamt der Stadt Heidelberg angesiedelt ist, alle Verkäufe von Heidelberger Grundstücken anonymisiert erfasst und ausgewertet. 2007/2008 gab es insgesamt 2.989 Grundstücksverkäufe mit einem Umsatzvolumen von circa 980 Millionen Euro. Typisch für Heidelberg ist hierbei die sehr differenzierte Entwicklung und außergewöhnlich große Bandbreite der Bodenwerte (von 150 Euro bis 1.800 Euro pro Quadratmeter Wohnbaufläche).

Bei der Richtwertermittlung für die Wohnbauflächen konnten statt der bisherigen 24 jetzt 61 Zonen ausgewiesen werden. Wichtig bei den Bodenrichtwerten ist, dass sie immer an eine durchschnittliche Geschossflächenzahl (GFZ) gebunden sind. Diese GFZ gibt an, wie viel Quadratmeter Geschossfläche je Grundstücksfläche zulässig sind. Somit entspricht eine höhere GFZ einem höheren Bodenwert, eine niedrigere GFZ einem niedrigeren Bodenwert.

Dem Gutachterausschuss und seiner Geschäftsstelle ist es erstmals gelungen, Bodenrichtwerte für die Altstadt abzuleiten. Hierzu wurden 70 Kaufverträge nach drei verschiedenen Wertermittlungsmethoden ausgewertet. Auf dieser Grundlage konnten sechs neue Richtwertzonen festgelegt werden.

Ebenfalls neu bei den Bodenrichtwerten 2007/2008 sind die 43 Bodenrichtwertzonen für landwirtschaftliche Grundstücke. Auch hier ist eine große Bandbreite festzustellen - je nachdem wo die Grundstücke liegen. Für kleine, gut erreichbare ortsnahe Garten- und Freizeitgrundstücke werden die höchsten Preise bezahlt.

In den Gewerbegebieten sind die Bodenwerte stabil geblieben, sie liegen zwischen 150 und 250 Euro pro Quadratmeter: Flächen, die vom produzierenden Gewerbe genutzt werden, liegen überwiegend bei 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter; Flächen, die für Handel, Dienstleistung und Büros genutzt werden, bei 200 bis 250 Euro pro Quadratmeter.

Die aktuellen Richtwerte können ab dem 27. Mai, dem Tag der öffentlichen Bekanntmachung im Stadtblatt/Amtsanzeiger der Stadt Heidelberg, im Internet unter www.heidelberg.de/gutachterausschuss abgerufen werden. Dort finden sich auch weitere Informationen rund um das Thema Bodenwerte.

Gutachterausschuss

Der Gutachterausschuss agiert durch gesetzlichen Auftrag als selbstständiges und nicht weisungsgebundenes Gremium in den Gemeinden. Neben der Erstellung von Verkehrswertgutachten macht der Ausschuss das Geschehen auf dem Grundstücksmarkt transparent und zeigt die Entwicklungen der Bodenwerte in den Stadtteilen auf. Die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ist beim Vermessungsamt der Stadt angesiedelt.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu den Bodenwerten unter „Bekanntmachungen“ auf Seite 5 und beim Vermessungsamt, Bernd Pahler, Telefon 06221 58-24600, E-Mail: bernd.pahler@heidelberg.de.