Familienoffensive Heidelberg
„Familienoffensive ist mehr…“
Der Ausbau der Kleinkindbetreuung ist ein wichtiger Teilbereich von Familienfreundlichkeit, aber nicht der einzige
Im Rahmen ihrer Familienoffensive setzte sich die Stadt nun ein neues Ziel: „Wir wollen familienfreundlichste Stadt Deutschlands werden.“ Wie aber schafft man das? Was muss Heidelberg tun, um dieses Ziel zu erreichen?
Natürlich ist ein wichtiger Punkt der konsequente Ausbau der Kinderbetreuung. Bürgermeister Dr. Joachim Gerner sagt aber deutlich: „Die Familienoffensive umfasst mehr als die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder (…). Sie reicht vom Kindesschutz bis zur Bildungslandschaft, von innovativen Spielplatzprojekten bis zur Schulwegsicherheit, von der Elternberatung bis hin zur kinderfreundlichen Verkehrsplanung und Wohnraumförderung.“
In vielen Punkten ist Heidelberg bereits hervorragend aufgestellt. Allein bei der Stadtverwaltung und den städtischen Gesellschaften wurden in einer großen Bestandsaufnahme 292 bereits vorhandene familienfreundliche Maßnahmen identifiziert, die Aktivitäten des Bündnisses für Familie, der freien Träger und Vereine noch nicht mitgezählt.
So ist allein der Ausbau der Kleinkindbetreuung in den Jahren 2005 bis 2008 rasant fortgeschritten. Seit dem Kindergartenjahr 2004/2005 konnte die Platzzahl der Kleinkindbetreuung verdoppelt werden. Das heißt, schon jetzt können 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Heidelberg betreut werden. Damit ist Heidelberg die Nr. 1 in Baden-Württemberg und erfüllt bereits heute die Vorgabe des Bundes, bis 2013 jedem dritten Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz bereitzustellen.
Das ist hervorragend, aber nicht genug! Denn für Heidelberg wurde ein Bedarf von über 50 Prozent ermittelt. Das heißt, für jedes zweite Kind unter drei Jahren suchen Eltern einen Betreuungsplatz. „Auch dieses Ziel können wir erreichen, bis 2013 rechnen wir fest damit. Bis dahin haben wir genügend Zeit, die Platzverteilung in den Stadtteilen zu steuern und die Plätze in Einrichtungen und Tagespflege sinnvoll aufzuteilen“, zeigt sich Jugendamtsleiterin Myriam Feldhaus zuversichtlich.
Dafür muss aber noch das eine oder andere Immobilien- beziehungsweise Bauproblem gelöst werden. Denn daran sind bislang einige Kita-Projekte gescheitert. „Die Suche nach passenden Immobilien gestaltet sich wirklich außerordentlich schwierig“, so Feldhaus. „Aber wir führen intensive Gespräche mit Bauträgern und -eigentümern. Nur mit deren Hilfe können wir den Ausbau einer qualifizierten Kinderbetreuung wie geplant umsetzen.“
Zur Familienoffensive hat Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner schon mit Beginn seiner Amtszeit aufgerufen, um Heidelberg noch attraktiver für Familien zu machen: Mehr Familien sollen nach Heidelberg ziehen, sich hier wohlfühlen und dauerhaft hier ihren Lebensmittelpunkt einrichten.
Die Familienoffensive ist innerhalb der Stadtverwaltung dezernatsübergreifend angelegt. Bei allen Aufgaben quer durch die Stadtverwaltung soll Familienfreundlichkeit mitgedacht und einge-plant werden, also nicht nur bei Kinderbetreuung und Bildung, sondern auch in den Bereichen Verkehr, Umwelt, Bauen oder Wohnen. (ck)