Stadt & Leute

Im Dienste des Stadtteils

Stadtteilservice Emmertsgrund: Vier junge Männer übernehmen sinnvolle kleine Aufträge

Arbeitslose junge Erwachsene aus dem Emmertsgrund tun etwas für ihren Stadtteil: Im Februar entstand auf Initiative des VbI (Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung) der Stadtteilservice Emmertsgrund (STS). Der übernimmt Reparaturen, Säuberungen und Sanierungen im öffentlichen Raum.

Kümmern sich um „ihren“ Stadtteil (von links):Charles Jackson, „Didi“ Shadey Saleh, „Gitano“ Gerard Meinhart, „Gigi“ Simon Birkenfelder
Kümmern sich um „ihren“ Stadtteil (von links):Charles Jackson, „Didi“ Shadey Saleh, „Gitano“ Gerard Meinhart, „Gigi“ Simon Birkenfelder.Nicht auf dem Bild (und trotzdem dazugehörig): Vorarbeiter Mathias Woldert. (Foto: Stadt Heidelberg)

Solche Arbeiten blieben bisher oft auf der Strecke. Jetzt erledigen dies vier arbeitslose junge Erwachsene und ihr „Vorarbeiter“ Mathias Woldert, der die technische und praktische Leitung übernimmt. Sie tun Gutes für den Stadtteil, indem sie reparieren, streichen, sauber machen oder auch im Winter Schnee schippen. Der Neuaufbau der Kinderbaustelle für den Sommerbetrieb und Renovierungsarbeiten im Treff 22 gehören ebenfalls zu ihren Aufträgen. Für alle vier ist der auf zehn Monate befristete Arbeitsvertrag das erste feste Arbeitsverhältnis überhaupt.

Für Institutionen des Emmertsgrundes, dortige Vereine, die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGH und auch die Stadt selbst werden die Aufgaben erledigt, und zwar kostenlos. Nur Materialkosten und – gegebenenfalls – Spezialwerkzeug müssen die Auftraggeber übernehmen. Aufträge von Privatpersonen werden nicht angenommen.

Gert Rehwinkel, Projektleiter vom Stadtteilservice, zeigt sich zufrieden mit seiner „Mannschaft“ –die Männer arbeiteten mit solchem Elan, dass Neuaufträge gar nicht schnell genug eintreffen könnten. Erstaunt hat ihn auch, wie groß die Resonanz war, als er die jungen Erwachsenen auf der Straße „rekrutierte“: Viele nämlich wollten an dem Projekt teilnehmen. Auch sei aufgrund der „nur negativen Akten“ der jungen Erwachsenen die finanzielle Förderung des Projekts zunächst schwierig gewesen. Gert Rehwinkel ist aber zuversichtlich, dass im November 2009, wenn die Zeitverträge auslaufen, das Projekt weitergeführt wird.

Der STS als ein Projekt des VbI wird finanziert vom „Jobcenter Heidelberg“ und durch Mittel des Programms „Soziale Stadt“. Die Stadt Heidelberg hatte den Emmertsgrund für das bundesweite Programm angemeldet, mit dem besonders entwicklungsbedürftige Stadtteile gefördert werden. Bisher wurden mit den Fördergeldern unter anderem ein Concierge-Büro eingerichtet, das Bürgeramt erneuert oder die Umgestaltung der Emmertsgrundpassage finanziert.  (str)