Stimmen aus dem Gemeinderat
DIE HEIDELBERGER
Lore Schröder-Gerken
Jugendkriminalität
In letzter Zeit wurde deutschlandweit in allen Medien über schwere gewaltsame Übergriffe Jugendlicher berichtet. Das nahm auch die Heidelberger Polizei zum Anlass, uns Gemeinderäte im Jugendhilfeausschuss über den aktuellen Stand der Jugendkriminalität zu berichten und mit statistischen Zahlen zu belegen. Alles nicht so schlimm wie anderswo, konnte man in der Zeitung lesen, aber bei einer relativen Konstanz in der Anzahl der Delikte von Kindern und Jugendlichen, stellt die Zunahme der Gewaltdelikte Heranwachsender (18 bis 21 Jahre) ein ernstzunehmendes Problem dar. Die Ursachen dafür liegen sicher auch an unserer Gesellschaft: Die Familien haben sich aus der Erziehung verabschiedet, die Schulpflicht ist beendet und Schule damit nicht mehr zuständig, ohne schulische Qualifikation ist eine Berufsausbildung kaum möglich, und wo der Tag ohne feste Strukturen verbracht werden muss, dominieren schnell Frust, Perspektivlosigkeit und Langeweile, und der Weg in die Kriminalität ist leider nicht fern. Nur durch Präventionsarbeit, die frühzeitig einsetzen muss und die über ein zuverlässiges Netzwerk mit allen zuständigen Ämtern und Einrichtungen verfügt, ist dieser Negativtrend eventuell zu verbessern oder wenigstens aufzuhalten und das immer unter dem Motto: Wehret den Anfängen!