Stadt & Leute

Die Heidelberger Betreuungsprofis

Päd-aktiv feiert 25-jähriges Bestehen – Von der Erwachsenenbildung zur Kinderbetreuung in den Heidelberger Schulen

Vor 25 Jahren, im September 1983, gründeten 21 arbeitslose Lehrer den Verein päd-aktiv. Heute arbeiten dort rund 160 Mitarbeiter/innen fast ausschließlich in der Betreuung von über 2.000 Kindern und Jugendlichen.

Beim Jubiläumsfest von päd-aktiv in der Wilckensschule war für die „Zielgruppe“ des Vereins ein buntes Programm geboten
Beim Jubiläumsfest von päd-aktiv in der Wilckensschule war für die „Zielgruppe“ des Vereins ein buntes Programm geboten. (Foto: päd-aktiv)

Das war anfangs nicht das eigentliche Vereinsziel, erzählt Geschäftsführerin Susanne Meyer. Ursprünglich wollte man pädagogische Angebote für Kinder aus benachteiligten Familien bereithalten, führte Deutschkurse für Migranten durch. Die Vereinsräume, damals in der Alten Eppelheimer Straße, entwickelten sich zu einem interkulturellem Treffpunkt. 1999 zog sich der Verein allerdings aus der Erwachsenenbildung zurück.

Schon 1991 erhielt päd-aktiv erstmals von der Stadt den Auftrag, Schulkinder zu betreuen. Die Kernzeitbetreuung vormittags an den Grundschulen war gleichsam Startschuss für eine stürmische Entwicklung des Vereins. Je mehr Eltern die Ausweitung der Betreuungszeiten verlangten, je mehr die Stadt Heidelberg diesem Bedürfnis nachkam, desto stärker engagierte sich der Verein in der Betreuung der Kinder.

Das ging natürlich nur mit gut ausgebildeten Kräften. Beinhaltete die Betreuung doch bald auch Schulsozialarbeit und Hausaufgabenhilfe für Migrantenkinder an der Grundschule im Emmertsgrund. Alle in den Schulen tätigen Mitarbeiter/innen besitzen daher eine Ausbildung für die qualifizierte Arbeit mit Kindern. Dabei stützen sie sich auf detaillierte Leitpläne, die aber Freiraum für die individuelle Ausgestaltung der Betreuung lassen, berichten die Fachbereichsleiterinnen Karin Becker und Ute Salize.

Ein enormer Kraftakt war im Jahr 2000 zu bewältigen, als die verlässliche Grundschule eingeführt wurde. „Mit einem Schlag hat sich die Zahl der Mitarbeiter verdoppelt“, berichtet Susanne Meyer. Die Stadt Heidelberg erweiterte die vom Land garantierten Betreuungszeiten familienfreundlich in den Nachmittag hinein. Und päd-aktiv stellte das Personal. „Heidelberg hat da eine Vorreiterrolle eingenommen“, lobt Susanne Meyer: „Was mit Oberbürgermeisterin Beate Weber begann, setzt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner fort.“ Mittlerweile ist an der Grundschule Emmertsgrund und an der IGH sogar die Ganztagesschule eingeführt, und auch da ist päd-aktiv mit dabei. Seit einem Jahr bietet die Stadt auch Ferienbetreuung an Schulen an, 120 Kinder vertrieben sich kürzlich mit Spiel, Spaß und päd-aktiv-Kräften die Herbstferien. „Päd-aktiv ist ein wichtiger Kooperationspartner der Stadt, auch und besonders im Rahmen unserer Familienoffensive“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner die Verdienste des Vereins beim Jubiläumsfest im Oktober in der Wilckensschule.

Intensive Betreuung zahlt sich aus. Wo Kinder sich bis in den späten Nachmittag aufhalten, kann die Bindung an die Schule wachsen, können Gemeinschaften entstehen. Geschulte Betreuungskräfte können mit den Lehrern die Entwicklung der Kinder gemeinsam begleiten, steuern, fördern. Ohne familienfreundliche Betreuungszeiten und die Mitarbeiter/innen von päd-aktiv wäre das nicht möglich.

Päd-aktiv

Mehr Informationen unter www.paed-aktiv.de. (neu)