Kultur

Er suchte den Austausch

Zum Tode des Künstlers Rolf Schneider

Er war ein Teil dieser Stadt. Kritisch, scharfzüngig und heiter hatte er noch viel vor. Plötzlich und unerwartet starb der Künstler Rolf Schneider. Unversehens gerät die neue von ihm geplante Ausstellung in der Galerie Staeck am 4. März zu einer Gedächtnisausstellung.

Rolf Schneider bei einer Ausstellung im Heidelberger Kunstverein.
Foto: Pfeifer

In Heidelberg 1948 geboren und auch hier ansässig, verstand Rolf Schneider sich nicht als „Heidelberger Künstler“. Er suchte den internationalen Austausch. Nach einem Stipendium am Cité Internationale des Arts in Paris arbeitete er zeitweilig in Düsseldorf, Paris, Berlin und New York, wo er Freunde gefunden hat und Inspiration.

Seine erste Ausstellung hatte Rolf Schneider vor genau 27 Jahren im Heidelberger Kunstverein. Im Rahmen der Reihe „Angebote zur Wahrnehmung“ wurden damals noch kaum bekannte Künstler vorgestellt. Es folgten zahlreiche Ausstellungen in München, Frankfurt, Stuttgart und Perugia. In Heidelberg erlangte er Bekanntheit durch seine Aktivitäten im „Raum 404“ auf dem Gelände der ehemaligen Glockengießerei.

Sein Thema war der Raum und die Wirkung von klaren geometrischen Formen im Raum. Quadrat, Dreieck, Kreis und Trapez waren die Elemente, mit denen er arbeitete und die er zum Leben erweckte. Metall, Glas, Gips, Tipp-Ex und jede Menge liebenswerte Fundstücke waren die von ihm verwendeten Materialien. Im Rahmen der städtischen Kunstankäufe erwarb die Stadt Heidelberg mehrere seiner Arbeiten.

Am spektakulärsten war sicher seine 100 Quadratmeter große Sternen-Installation aus blau und gelb bemaltem Glas mit dem Titel „Europa“. Rolf Schneider präsentierte sie erstmals im Jahr 2000 im Kunstverein, wo sie von oben betrachtet wie ein schillerndes Mosaik wirkte.

Mit dieser Arbeit war er auch beim Kultursommer 2003 in Mostar vertreten, als offizieller Beitrag der Stadt Heidelberg. Gerne hätte er seine Sternen-Installation noch in vielen anderen europäischen Städten gezeigt. (doh)