Stimmen aus dem Gemeinderat
GAL-GRÜNE
Ulrike Beck
Genmais – ein Thema in der Region?
Der Schauplatz: ein Acker in Neubotzheim bei Ladenburg.
Das Besondere: die Aussaat von Genmais Anfang Mai.
Das Kritische: Das durch den gentechnisch veränderten Mais erzeugte Gift schädigt nicht nur Mais-Schädlinge wie den Maiszünsler, sondern auch verschiedene Nützlinge. Sein Pollen macht nicht an der Grenze halt, die vom Gesetz als Sicherheitsabstand zu gentechnikfreien Nachbarfeldern vorgesehen ist.
Schon im 3. Jahr lässt Baden-Württemberg trotz anhaltender Proteste aus der Bevölkerung im Freilandversuch den Genmais MON 810-6 der Firma Monsanto ausbringen. Während in anderen Bundesländern mittlerweile der Anbau von Genmais und Genweizen gestoppt wurde, hält Baden-Württemberg immer noch an dieser letzten Versuchsstätte fest. Das Bündnis „Bürger für gentechnikfreie Landwirtschaft in der Kurpfalz“ BürGenLand hatte am 4. Mai zu einer Protestaktion vor Ort aufgerufen, der viele Menschen aus der Region folgten.
Dabei ist gentechnisch veränderter Mais als Futterpflanze nur die Spitze des Eisbergs: Pläne für Versuche mit Gemüse, Kartoffeln oder Getreide liegen bereits in den Schubladen multinationaler Saatgutkonzerne. Und das, obwohl eine übergroße Mehrheit der Bevölkerung Genfood ablehnt. Gesundheitliche Folgen für die Gesellschaft sind nicht absehbar und ökologische Bedenken bestehen weiter.
Dass es auch anders geht, macht Österreich vor: Erfolgreich setzt dieses Land sein nationales Verbot gegen EU-weit zugelassene Gentechnik-Sorten durch.
Auszeichnung von gentechnikfrei erzeugten Lebensmitteln mit dem Label „Ohne Gentechnik“ ist zukünftig ein wichtiger Schritt für hiesige Verbraucher, durch ihr Kaufverhalten aktiv Einfluss zu nehmen.
Noch haben wir Wahlfreiheit im Gegensatz zum Beispiel zu Kanada: Hier ist der Ausbreitungsprozess mit gentechnisch veränderten Organismen zum Teil schon so weit fortgeschritten, dass auch konventionelles Saatgut verseucht ist.
Wir fordern: Schluss mit Gentechnikversuchen in der Kurpfalz!