Stadt & Leute
Neuenheimer Feld – ein Kinderparadies
Bündnis für Familie Heidelberg besuchte Betreuungseinrichtungen von Universität, Studentenwerk und DKFZ
Am Internationalen Tag der Familie (15. Mai) hatte das Bündnis für Familie Heidelberg zur Besichtigung von Kinderbetreuungseinrichtungen im Universitätsgebiet Neuenheimer Feld eingeladen. Universität, Stundentenwerk und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) machten deutlich, dass ihnen betriebliche Kinderbetreuung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise Studium wichtige Anliegen sind.
Im Rahmen der Initiative, Heidelberg zur familienfreundlichen Stadt zu machen, komme der Universität eine wichtige Rolle zu, betonte Dr. Agnes Speck im KidsClub der Universität. Die einstige Fragestellung an Wissenschaftlerinnen „Wie wollen Sie das denn schaffen – Kindererziehung neben anspruchsvoller Forschertätigkeit, wenn Sie nicht einmal am Ort wohnen?“ sei in den letzten Jahren immer mehr dem Angebot gewichen: „Das schaffen wir schon gemeinsam.“
Nicht ohne Grund: Rund 75 Prozent aller Wissenschaftlerinnen haben keine Kinder – ein demografischer Faktor, den heute keine Hochschule mehr ignoriere. Das Bemühen um Familienfreundlichkeit komme Studierenden, wissenschaftlichem und Verwaltungspersonal gleichermaßen zugute. Das Projekt Kinderhaus der Universität umfasse Kinderkrippe, Kindertagesstätte mit langen Öffnungszeiten, Notfallangebote, Ferienbetreuung und Kinderbetreuung für Kongressgäste. Es bestehe eine gute Kooperation zwischen allen wissenschaftlichen Einrichtungen, so Dr. Speck, „weil ja nicht jeder allein wurschteln muss“.
Die Kindertagesstätte des Studentenwerks stellte dessen Geschäftsführerin Ulrike Leiblein vor. Die mit dem Klinikum kooperierende Einrichtung biete derzeit Platz für 60 Kinder, sei montags bis samstags von 5.45 bis 21.15 Uhr geöffnet und nur an sechs Feiertagen im Jahr zusätzlich geschlossen. Kinder aus 20 Nationen erhielten hier musikalische und naturwissenschaftliche Früherziehung. Im Herbst werde die Einrichtung um 20 Plätze erweitert, erklärte Ulrike Leiblein. Das Studentenwerk betreibe außerdem in Kooperation mit der Universität eine Betreuungseinrichtung für 80 Kleinkinder am Klausenpfad sowie eine Krabbelstube in der Humboldtstraße.
Die „familienfreundlichen Maßnahmen“ des DKFZ erläuterte dessen Gleichstellungsbeauftragte Barbara Bertram: 1994 gründete sich der Verein Beruf und Kind (BuK), der die Kindertagesstätte „Die Wichtel“ ins Leben rief. Seit 2006 gebe es das Eltern-Kind-Zimmer und seit vergangenem Jahr die Wiedereinstellungsstelle für Väter und Mütter, die nach einer Familienpause in die Krebsforschung zurückkehren möchten. Außerdem unterziehe sich das DKFZ dem Audit „beruf & familie“. (br.)