Stadt & Leute
Kinderkunstwerke aus drei Ländern
Ausstellung „Sag mir die Farben der Welt“ in der Musik- und Singschule
Wenn man die Musik- und Singschule betritt, fällt eine aus Styropor und verschiedenfarbigen Reißzwecken kunstvoll gestaltete orientalisch anmutende Tür ins Auge. Sie gehört zu einer ungewöhnlichen Bilder-Ausstellung, die sich über drei Stockwerke des Hauses erstreckt: Kinder aus Fes (Tunesien), aus Montpellier und aus Heidelberg erklären sich gegenseitig ihre Welt in Bildern.
Jeweils fünf Grundschulen aus den genannten Städten nehmen seit 2004 an einem Projekt teil, das das Deutsch-Französische Jugendwerk ins Leben gerufen und finanziert hat. Für Heidelberg leistete das Montpellier-Haus unter der Leitung von Karla Jauregui organisatorische Unterstützung. Ziel des Projekts ist es, Kinder aus verschiedenen Ländern in den Augen von Kindern aus anderen Ländern lebendig werden zu lassen.
Wie leben Kinder in Frankreich, Marokko und Deutschland? Gemäß dem Motto des Projekts „Sag mir die Farben der Welt“ schickten sich die Klassen ihre Kunstwerke gegenseitig zu, um sie vor Ort auszustellen. Die behandelten Themen sind vielfältig: Neben Portraits der Beteiligten und kleinen „Steckbriefen“ stellen die Arbeiten Familie, Schule und Stadt dar. Landes- und regionaltypische Bräuche werden gezeigt, Frieden und Freundschaft thematisiert. Auch kalligraphische Arbeiten sind darunter.
Die Lehrerinnen und Lehrer, die das Projekt betreut haben, trafen sich einmal in jeder der drei Städte, im Oktober 2004 in Montpellier, im Mai letzten Jahres in Fes und jetzt in Heidelberg. Aus Heidelberg nahmen die Albert-Schweitzer-Schule, die Geschwister-Scholl-Schule, die Heiligenbergschule, die Waldparkschule und die Wilckensschule teil.
Stadträtin Margret Dotter, die herzliche Grüße von Oberbürgermeisterin Beate Weber überbrachte, eröffnete die Ausstellung am vergangenen Mittwoch in Gegenwart der Gäste aus Fes und Montpellier sowie der Heidelberger Projektteilnehmer/innen. „Die Bilder strahlen einem vor Freude entgegen“, zeigte sich Stadträtin Dotter begeistert. Wenn man eine friedliche Zukunft wolle, sei es wichtig, die Nachbarn kennen zu lernen. Nicht die Vereinigung von Staaten sei entscheidend, sondern die Zusammenführung der Menschen.
Hausherr Kersten Müller, stellvertretender Direktor der Musik- und Singschule, sorgte für die angemessene Umrahmung der Veranstaltung durch die afrikanische Perkussionsgruppe unter der Leitung von Eva Buckman, die Perkussionsgruppe unter der Leitung von Elias Betz sowie das Klavierduo Michael Tran und Malte Zimdahl.
Die Ausstellung in der Musik- und Singschule in der Kirchstraße 2 ist noch bis zum 10. März zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Alle Beteiligten haben den Wunsch, dass die entstandenen freundschaftlichen Kontakte zwischen den Schulen der drei Partnerstädte auch über das offizielle Auslaufen des Projekts in diesem Jahr hinaus aufrechterhalten werden können. (rie)