Stadt & Leute

Bebauungsplan Kurfürsten-Anlage

Stadt informierte im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung – Neugliederung der Bahnhofstraße

Was entsteht auf dem acht Hektar großen Gebiet zwischen Adenauerplatz, Kurfürsten-Anlage, Bahnhofstraße und Römerkreis, wenn der vom Land Baden-Württemberg geplante Abriss von Finanzamt und Gerichtsgebäuden erfolgt ist? Der Vorentwurf zum so genannten „Bebauungsplan Kurfürsten-Anlage“ war Thema einer gut besuchten Informationsveranstaltung, zu der die Stadt Heidelberg vergangene Woche im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung eingeladen hatte.

Städtebauliches Konzept für das Quartier zwischen Kurfürsten-Anlage und Bahnhofstraße (Abbildung: Stadt Heidelberg)
Städtebauliches Konzept für das Quartier zwischen Kurfürsten-Anlage und Bahnhofstraße (Abbildung: Stadt Heidelberg)

Die Rahmenkonzeption, die vom Gemeinderat im März 2006 beschlossen wurde, stammt vom Stuttgarter Büro Pesch und Partner. Das Büro war im Dezember 2005 als Sieger aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb hervorgegangen. Zwischenzeitlich wurde die Konzeption auf Wunsch des Landes und des Investors Züblin in der Geschosshöhe der Gebäude (statt vier bis fünf jetzt vier bis sechs) angepasst.

Architekt Franz Pesch präsentierte die zentralen Elemente der Konzeption: Die Neubebauung sieht „modular aufgebaute Stadthöfe“ mit attraktiven Innenhöfen vor, die die bauliche Struktur der Weststadt aufnehmen und weiterentwickeln sollen. In den Stadtblöcken ist eine Nutzungsmischung aus Büros, Gastronomie und Wohnungen vorgesehen. Insgesamt soll die Bahnhofstraße durch die Neugliederung einen ruhigeren Gesamteindruck erhalten. Dazu ist eine durchgehende Begrenzung der Straßenbreite auf sechs Meter geplant und eine andere Anordnung der Parkplätze. Weiteres Planungsziel: Durch neue, zusätzliche Fußgängerquerungen der Kurfürsten-Anlage – in Verlängerung der Kleinschmidt-, Landhaus- und Häusserstraße – werden Verbindungswege zwischen der Weststadt und Bergheim geschaffen.

Als Reaktion auf die Planung gab es viele kritische Stimmen. Stein des Anstoßes waren vor allem die geplante Geschosshöhe der Gebäude in Kombination mit der schmaler gefassten Bahnhofstraße. Auch der Wegfall des alten Baumbestandes und die Reduzierung der Parkplätze in der Bahnhofstraße wurden negativ bewertet. Stadtplanungsamtsleiterin Annette Friedrich versicherte den Kritikern, dass alle Anregungen und Einwände im Rahmen der Bürgerbeteiligung erfasst und geprüft werden. Bis der Bebauungsplan endgültig steht und vom Gemeinderat verabschiedet werden kann, werden noch etliche Stellungnahmen eingeholt, Prüfungen erfolgen und Beratungen in den Gremien stattfinden.

Anregungen zur Planung können schriftlich oder mündlich vorgebracht werden. Die Planunterlagen liegen noch bis zum 14. November 2007 im Technischen Bürgeramt der Stadt Heidelberg, Prinz Carl, Kornmarkt 1, aus. Öffnungszeiten: Montag und Freitag von 8 bis 12 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 8 bis 16 Uhr und Donnerstag von 8 bis 17.30 Uhr. Außerdem sind die Planunterlagen im Internet hier einzusehen. (hei)