Kultur
Vom Glück im Großen und im Kleinen
Die neue Spielzeit im Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg
Das „Streben nach Glückseligkeit“ steht als spartenübergreifendes Spielzeitmotto über der neuen Saison 2007/2008 im Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg. Weltentwürfe des Glücklichseins, aber auch das Glück im Kleinen und Privaten wollen Intendant Peter Spuhler und sein Team auf der Bühne thematisieren.
Der „Traum von der Ferne“ ist noch nicht ganz ausgeträumt, da ist Heidelberg schon auf Glückssuche. Das im vergangenen Jahr durch die dreiwöchige Schließung und die aktuelle Sanierungsdiskussion sehr strapazierte städtische Theater hat trotz aller Widrigkeiten am Ende der vergangenen Spielzeit die höchsten Abonnentenzahlen der letzten Jahre vorgelegt und kann stolz sein auf die Auszeichnung für das beste Konzertprogramm durch den Deutschen Musikverlegerverband. Die Fachpresse berichtete vom künstlerischen Aufbruch in Heidelberg.
Mit diesem Polster startet das Haus nach der Sommerpause in die neue Saison. Das Schauspiel eröffnet die Spielzeit am 28. September mit der Bühnenversion von Lars von Triers Idioten. Die Oper feiert am 20. Oktober mit La Bohème Spielzeitpremiere. Zuvor, am 4. Oktober, gibt es eine Neuerung: Mit Figaro für Kinder probiert sich das Theater an seiner ersten Kinderoper. Die zweite folgt als diesjähriges Weihnachtsmärchen und Koproduktion von Oper und Kinder- und Jugendtheater am 25. November mit der Uraufführung von Pinienkerne wachsen nicht in Tüten, nach dem gleichnamigen Stück der letztjährigen Stückemarkt-Preisträgerin Paula Fünfeck. Spuhler: „Es wird einer unserer Schwerpunkte der kommenden Spielzeit sein, Kinder an die Oper, an die komplexeste aller Theaterformen, heranzuführen“.
Mit der deutschen Erstaufführung der Vivaldi-Oper Die Olympiade setzt das Theater sein neues Festival „Winter in Schwetzingen“ fort. Als neue Oper steht John Adams’ A Flowering Tree auf dem Programm. Das Schauspiel plant 13 Neuproduktionen und setzt starke Akzente im Bereich neuer Dramatik. Die Tanzkooperation Freiburg/Heidelberg will mit unter anderem zwei Tanzfestivalblöcken die Aufmerksamkeit des Heidelberger Publikums für den Tanz noch steigern. Das Kinder- und Jugendtheater bietet erstmals Theater für Kinder ab drei Jahren. Als wichtigstes Sonderprojekt steht „Theater für Blinde“ auf dem Heidelberger Spielplan. Geplant ist, erstmals eine Oper für Blinde begreifbar zu machen. Generalmusikdirektor Cornelius Meister freut sich besonders auf die Zusammenarbeit mit dem „Komponisten für Heidelberg“ Mark Moebius und die spartenübergreifende Arbeit bei den Familienkonzerten mit dem Kinder- und Jugendtheater.
Was fehlt sonst noch zum Glück? Intendant Peter Spuhler will das Heidelberger Theater zwecks Informations- und Produktionsaustauschs verstärkt in europäische Netzwerke einbinden und unterstützt die Pläne, einen Lehrstuhl für Theaterwissenschaft an der Universität einzurichten. Und dann wäre da noch die Sanierung: Voraussichtlich im Lauf des Jahres 2009 könnte mit dem Umbau begonnen werden. Für die Spielzeit 2007/2008 bleibt noch alles beim Alten.
Spielzeit-Infos
Informationen zur neuen Spielzeit 2007/2008 gibt es im Internet unter http://www.theater-heidelberg.de/. (eu)