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CDU

Ernst Gund

Schulbericht 2006/2007

 Ernst Gund

Das ist der beste Schulbericht, den wir je hatten. Das ganze Schulspektrum, ob im Primar- oder Sekundarbereich, wird jetzt sauber gegliedert aufgelistet. Hier kann es nicht heißen wie neulich in einer Tageszeitung: „Die Statistiker haben nicht mit der Realität gerechnet.“ Wenn Kinder in den staatlichen Schulen weniger werden, dann tauchen sie in den privaten Schulen auf, und das vermehrt auch im Grundschulbereich. Warum das so ist, darauf kann der Schulbericht keine Antwort geben. Dies zu hinterfragen ist unsere Aufgabe. Ist es gut, dass Heidelberg die höchste Übergangsquote an die Gymnasien in Deutschland hat? Müssen wir da fördern oder gegensteuern? Und warten wir einfach ab, was mit den Grundschulen passiert?

Alle neu gegründeten privaten Grundschulen werben im Ganztagesbetrieb, und zwar mit echtem, von 8 bis 18 Uhr. Die Eltern können dann nach ihren Bedürfnissen den Tagesplan für ihre Kinder gestalten. Das ist kinder- und elterngerecht. Auch die Grundschule muss sich nach den neuen gesellschaftlichen Gegebenheiten richten. Welche Grundschulen im Herbst mit einer Klasse weniger beginnen, ist eigentlich aufgrund der Anmeldeziffern schon jetzt klar. Nur wo sie hingegangen sind, das werden wir dann erfahren und Ursachenforschung betreiben.

Besser wird es wohl der Familieninitiative unseres neuen Oberbürgermeisters gehen. Das „Bündnis für Familien“, vor drei Jahren in Berlin ausgerufen, wurde endlich auch in Heidelberg Wirklichkeit. Am Internationalen Tag der Familien im Mai 2007 wurde das Bündnis zu Modellprojekt. Vielleicht – oder hoffentlich – steht im nächsten Schulbericht, dass es an Heidelbergs Schulen auch Betreuung während der Ferien gibt.

Das muss natürlich auch für die Kindertagesstätten und Krippen gelten. Vielleicht sind es aber auch hier wieder private Initiativen, die die Entwicklung bestimmen. In Handschuhsheim wurde in der ehemaligen Bäckerei Kilian in der Mühltalstraße die Gruppe „Sternchen“ gegründet. Ähnlich in der Rottmannstraße, wo die „KidZ“ (Kinder in der Zukunft) auftauchen. Es wird sicher in den anderen Stadtteilen ebensolche Initiativen geben, wenn die staatlichen, kirchlichen oder anderen öffentlichen Träger nicht verstehen, bedarfsgerechte Einrichtungen zu schaffen, wie sie eigentlich von allen Parteien gewünscht und gefordert werden. Jetzt laufen die Vorbereitungen für die Kommunalwahlprogramme. Entscheidend wird sein, ob diese Programme umgesetzt werden. Nicht an den Worten, sondern den Taten sollten wir uns messen lassen. Dann haben wir weiterhin gute Schulberichte.