Stimmen aus dem Gemeinderat

Fraktionsgemeinschaft
Grüne / generation.hd

Beate Deckwart-Boller

Inklusive Schulen in Heidelberg?

Beate Deckwart-Boller

Vor einiger Zeit traf sich der „Runde Tisch Schulentwicklung“ zu seiner regulären Sitzung. Der Themenschwerpunkt widmete sich diesmal der Frage, wie inklusiv wir unsere Schulen in Zukunft haben wollen. Aus diesem Grund trafen wir uns auch in den Räumlichkeiten der Graf von Galen-Schule, einer Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Die Öffentlichkeitsarbeit bestand lediglich aus einer kurzen Zeitungsnotiz, trotzdem fanden einige Besucher/-innen den Weg in die öffentliche Veranstaltung. Leider vermisste ich meine Kolleg/-innen aus den anderen Fraktionen. Scheinbar völlig uninteressant scheint das Thema auch für die Heidelberger Gymnasien zu sein, die ebenfalls mit Abwesenheit glänzten.

Dabei wird das Thema Inklusion immer wichtiger und stellt uns als Stadt vor erhebliche Herausforderungen. Obwohl alle Heidelberger Sonderschulen hervorragende Arbeit leisten, wollen immer mehr Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, dass sie die Schule im Stadtteil besuchen und gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung lernen. Bemängelt wird dabei oft, dass Inklusion von allen gefordert wird, aber die Rahmenbedingungen für gemeinsames Lernen nicht vorhanden sind. Das schreckt viele Eltern davon ab, ihre Kinder für den gemeinsamen Unterricht anzumelden. Andererseits müssen die Eltern bei diesem Thema eine Vorreiterrolle spielen, da sich ansonsten im Schulsystem nichts verändern wird. Unser Ziel muss es sein, jedem Kind die Förderung zuteilwerden zu lassen, die es braucht. Das darf sich nicht an Stundendeputaten von Lehrkräften festmachen, sondern am tatsächlichen Bedarf des Kindes. Und Teilhabe bedeutet, den Schulbesuch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allen Schulen zu ermöglichen. Der Weg dahin ist weit und beschwerlich, aber zwingend notwendig und wir werden uns dafür einsetzen, dass die Stadt Heidelberg ihren Beitrag dazu leistet.

Beate Deckwart-Boller, Bündnis 90/Die Grünen

Entscheidung Halle 02

Auch wenn es keine endgültige Entscheidung für einen langfristigen Verbleib des Konzepts Halle 02 war, gibt es nun zumindest für zwei Jahre eine gewisse Planungssicherheit. Das geplante Konzept beinhaltet dabei deutlich mehr Aspekte, die auch den Bewohnern der Bahnstadt zu Gute kommen. Dies wurde in der Debatte, die die Halle in erster Linie mit Party- und Jugendkultur in Verbindung brachte, wenig thematisiert. Wir freuen uns über den Erhalt „hochklassiger Gegenwartskultur“ in Heidelberg.

Derek Cofie-Nunoo, generation.hd